Ein Genom mit Süßem und Saurem |
Theo Dingermann |
27.10.2023 16:30 Uhr |
Zudem detektierten die Forschenden in den Fledermausgenomen im Vergleich zu anderen Säugetieren mehr Gene, deren Produkte an der Unterdrückung von Tumorerkrankungen beteiligt sind. Unter anderen identifizierten sie sechs neue Gene, die für DNA-Reparaturenzyme codieren, und 46 neue Tumorsuppressorgene. »Unsere Arbeit zeigt, wie Immunität und Krebsreaktion eng miteinander verbunden sind«, sagt Scheben.
Nachdem die Forschenden zeigen konnten, dass die Geheimnisse für die starke Immunität und Krebsresistenz der Fledermäuse in deren Genomorganisation liegen, müssen nun die konkreten biochemischen Mechanismen aufgeklärt werden. Die Arbeitsgruppe hat bereits begonnen, zu untersuchen, wie die Immungene der Fledermäuse reguliert und wie sie in verschiedenen Teilen des Körpers exprimiert werden. Mit diesen Folgearbeiten hoffen die Forschenden, neue Einblicke in die Zusammenhänge zwischen Immunität, Altern und Krebs geben zu können.
»Es gibt noch viele Unbekannte«, sagt Professor Dr. Siepel, einer der korrespondierenden Autoren der Studie. »Wir werden diese Arbeit weiter vorantreiben, um letztlich den Stab an Experten für Krankheiten zu übergeben, die dann die gewonnenen Erkenntnisse vielleicht für die Entwicklung neuer Medikamente oder anderer therapeutischer Ansätze nutzen können.«
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