Pharmazeutische Zeitung online
Tremelimumab

Ein Antikörper, zwei Indikationen

Seit Anfang April ist der Antikörper Tremelimumab in den Indikationen Leberkrebs und Lungenkrebs auf dem Markt verfügbar. Kombiniert wird der Neuling jeweils mit Durvalumab, je nach Indikation in unterschiedlichen Therapieregimen.
Brigitte M. Gensthaler
02.05.2023  07:00 Uhr

POSEIDON-Studie mit Lungenkrebspatienten

Gezeigt wurde der Nutzen der Kombitherapie in der randomisierten offenen POSEIDON-Phase-III-Studie mit 1013 Patienten mit metastasiertem NSCLC ohne sensibilisierende Mutation im epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR) oder genomische Tumoraberration vom Typ anaplastische Lymphomkinase (ALK). Die Patienten erhielten Durvalumab mit oder ohne Tremelimumab in Kombination mit einer platinbasierten Chemotherapie. Die Art der Chemotherapie richtete sich danach, ob ein Plattenepithel- oder Nicht-Plattenepithel-NSCLC vorlag.

Die zusätzliche Gabe von Tremelimumab (75 mg) zu Durvalumab (1500 mg) und einer Chemotherapie – das sogenannte POSEIDON-Regime – verlängerte das Gesamtüberleben der Patienten signifikant. Median überlebten die Patienten 14,0 Monate mit der Dreifachtherapie versus 11,7 Monate unter alleiniger Chemotherapie. Auch das mediane progressionsfreie Überleben war signifikant länger (6,2 versus 4,8 Monate). In einer Langzeitbeobachtung zeigte sich eine geringere Sterblichkeit in der Tremelimumab-Gruppe: Nach drei Jahren lebten noch 25 Prozent der Patienten gegenüber 13,6 Prozent in der Kontrollgruppe (DOI: 10.1016/annonc/annonc1089; Abstract LBA59).

Die häufigsten Nebenwirkungen waren Anämie (bei fast jedem zweiten Patienten), Übelkeit und Neutropenie (jeweils über 41 Prozent), Fatigue (36 Prozent), Hautausschlag, Thrombozytopenie und Diarrhö (26 bis 21 Prozent). Die häufigsten Nebenwirkungen von Grad 3 und 4 waren Neutropenie und Anämie, die jeder vierte bis fünfte Patient erlitt, sowie Pneumonie, Thrombozytopenie, Leukopenie, Fatigue und erhöhte Leberwerte. Aufgrund von Nebenwirkungen musste die Gabe von Tremelimumab bei 40 Prozent der Patienten unterbrochen und bei 4,5 Prozent abgesetzt (am häufigsten wegen Pneumonie und Kolitis) werden.

Bei Leberkrebspatienten besser als Sorafenib

Die Wirksamkeit von Tremelimumab 300 mg als Einzeldosis in Kombination mit Durvalumab wurde in der HIMALAYA-Phase-III-Studie untersucht. In der randomisierten offenen Studie wurden rund 1170 therapienaive Patienten mit nicht resezierbarem Leberkrebs randomisiert in drei Gruppen aufgeteilt und erhielten entweder das STRIDE-Schema (Tremelimumab 300 mg als Einzeldosis plus Durvalumab 1500 mg, gefolgt von Durvalumab 1500 mg alle vier Wochen) oder Durvalumab (1500 mg alle vier Wochen) oder Sorafenib (400 mg zweimal täglich). Der primäre Endpunkt war das Gesamtüberleben. Es lag unter der Kombitherapie bei 16,4 Monaten versus 13,9 Monaten unter Sorafenib. Unter der Durvalumab-Monotherapie war es nicht schlechter als unter Sorafenib. Das mediane progressionsfreie Überleben unterschied sich nicht signifikant in den drei Gruppen.

Die häufigsten Nebenwirkungen waren Hautausschlag (32 Prozent), Pruritus und Diarrhö (jeweils rund 25 Prozent), Bauchschmerzen (fast 20 Prozent), erhöhte Aspartat- und Alanin-Aminotransferase-Werte, Pyrexie, Hypothyreose, Husten, peripheres Ödem und erhöhte Lipase. Die häufigsten schwerwiegenden Nebenwirkungen waren Kolitis, Diarrhö und Pneumonie (jeweils mehr als 2 Prozent der Patienten) und Hepatitis (1,7 Prozent). 6,5 Prozent der Patienten brachen die Behandlung aufgrund von Nebenwirkungen ab, am häufigsten wegen Hepatitis und erhöhten Leberenzymwerten.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa