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E-Verordnungsportal »MORE«

E-Rezept-Modell mit Videosprechstunde in Hessen 

Estland gilt als absoluter Vorreiter in Sachen Telemedizin. Dort gibt es das E-Rezept schon seit zehn Jahren. Heute stellt der Hessische Apothekerverband gemeinsam mit Ärzten, Krankenkassen und IT-Firmen ein eigenes E-Rezept-Modell auf Basis der estnischen Technologie vor.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 12.02.2020  12:00 Uhr

Heute findet in Berlin das Deutsch-Estnische Zukunftsforum E-Health statt. In dessen Rahmen wollen der Hessische Apothekerverband (HAV), die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH), die AOK Hessen und die DAK-Gesundheit sowie das Abrechnungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen Optica ein gemeinsames Pilotprojekt zur Videosprechstunde mit E-Rezept-Verordnung vorstellen. Schirmherr ist die KVH. Ziel sei es, eine »erprobte und ausgefeilte Lösung als Blaupause für eine flächendeckende Einführung des E-Rezepts« zu entwickeln. Weitere eingebundene Unternehmen sind neben Optica der Apothekensoftware-Anbieter Awinta, die IT-Leistungsanbieter Nortal und Gevko sowie die Praxissoftware-Anbieter Indamed und Zollsoft.

Das Projekt setzt nach Angaben der Verantwortlichen auf der in Estland bereits bewährten sogenannten FHIR-Plattform und der Verbindungstechnologie X-Road auf, die den sicheren Austausch zwischen verteilten Systemen ermöglichen. Laut der Smart-Health-Studie der Bertelsmann Stiftung vom November 2018 ist Estland Spitzenreiter im Bereich Digital Health. E-Rezept, elektronische Patientenakten und ein nationales Gesundheitsportal gehören dort längst zum Alltag. Das E-Rezept gibt es in Estland bereits seit 2010, die Infrastruktur X-Road ist noch länger etabliert. Der Datenaustausch findet dezentral statt, jede Behörde, Praxis oder Krankenhaus behält ihre eigene Datenbank. Entwickelt wurde die dortige Telematikinfrastruktur von eigenen Programmierern. Das estnische IT-Systemhaus Nortal unterstützt nun auch das hessische Pilotprojekt.

Videosprechstunden zunächst im Bereitschaftsdienst

In Hessen sollen zunächst Ärzte im Bereitschaftsdienst (ÄBD) Videosprechstunden anbieten, perspektivisch aber auch niedergelassene Ärzte. »Patienten, die außerhalb der regulären Praxisöffnungszeiten den ÄBD unter der Nummer 116117 kontaktieren, können je nach Indikation die Videosprechstunde nutzen und sich so den Weg in die ÄBD-Zentrale sparen«, heißt es vonseiten der Projektpartner. »Wird ihnen ein E-Rezept ausgestellt, können sie dies digital über ein E-Rezept-Portal verwalten und an eine teilnehmende Apotheke ihrer Wahl weiterleiten, die sie mit dem benötigten Arzneimittel versorgt.«

Die Informationen sollen für Patienten einfach zu verwalten sein. Sie sollen sich auch ohne Komplikationen sowohl in die Service-Apps der Versicherungen als auch später in Medikationspläne oder in die elektronische Patientenakte integrieren lassen.

Das Portal trägt den Namen MORE, entwickelt vom hessischen Abrechnungs- und IT-Dienstleister Optica, das zur Dr. Güldener Firmengruppe gehört und bereits 1953 ein Apotheken-Abrechnungszentrum gründete. Bei dem Portal habe man nicht den Anspruch gehabt, den heutigen Papierprozess nachzubauen, sondern wolle eine weitere Automatisierung und Optimierung vorantreiben, so Optica-Geschäftsführer Jochen Pfänder.  Im Gegensatz zu anderen Ansätzen werde nicht das elektronische Rezept selbst in Form einer einfachen digitalen Abbildung des heutigen Papierrezepts an die Empfänger (Krankenkassen, Apotheken) weiterleitet und anschließend vom Server löscht. Stattdessen werde ein digitaler Schlüssel bereitgestellt.

Alle von Patienten, Ärzten und Leistungserbringern kommenden Informationen würden strikt getrennt in drei unterschiedlichen Datensilos verschlüsselt, heißt es. Die Daten können fälschungssicher mittels Blockchain-Technologie miteinander verknüpft werden. Dem Patienten sei es möglich, alle Zugriffe auf seine Daten zu verfolgen. Die technische Anbindung erfolge über das »Sichere Netz der Kassenärztlichen Vereinigungen« (SNK). Auch das E-Rezept-Portal soll an die Telematikinfrastruktur angebunden werden.

Alle hessischen Apotheken können mitmachen

»Nur mit Apotheken, die E-Rezepte empfangen und verarbeiten können, bieten Videosprechstunden den Patienten echten Mehrwert«, betont der HAV-Vorsitzende Holger Seyfarth. Die Apotheken vor Ort seien heute schon hervorragend digital aufgestellt. »Für sie ist das Projekt die logische Weiterentwicklung dessen, was sie bereits heute tun.«

Apotheken, die am Pilotprojekt teilnehmen wollen, müssen sich einmalig im E-Verordnungsportal registrieren. Informationen hierzu gibt es beim HAV. Für das Awinta-System existiere bereits eine Schnittstelle, über die das E-Rezept automatisch in die Apothekensoftware importiert werden könne. Ansonsten könne die Pflege über das E-Verordnungsportal erfolgen, über das sich die Rezepte auch herunterladen und in andere Apothekensoftware integrieren lassen.

Mit dem neuen Projekt wolle man wertvolle Erfahrungen sammeln, die man in die aktuell laufende Spezifizierung zum E-Rezept einbringen will, ergänzt Franz-Helmut Gerhards, Chief Digital Officer der DAK-Gesundheit. »Unser Ziel sind praxistaugliche digitale Lösungen, die einen echten Kundennutzen schaffen.« Auch andere Leistungserbringer wie Physiotherapeuten sollen in einer Ausbaustufe mit aufgenommen werden.

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