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Bertelsmann-Studie

E-Patientenakte wichtiger als E-Rezept

Was sind die relevanten Digital-Health-Themen für die kommenden vier Jahre? Dieser Frage ist die Bertelsmann Stiftung nachgegangen. Fest steht: Die Telematik-Infrastruktur ist der Dreh- und Angelpunkt. Die Einführung des E-Rezepts belegt allerdings nicht Platz eins der Prioritätenliste.
Jennifer Evans
01.04.2022  16:00 Uhr

In der vergangenen Legislaturperiode ist in Sachen Digital Health viel passiert. Was aber ist für die kommenden vier Jahre entscheidend, wenn es um die Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens geht? Eine Umfrage der Bertelsmann Stiftung zeigt: Die flächendeckende Etablierung und der Ausbau der elektronischen Patientenakte (EPA) belegt Platz eins der wichtigsten Aufgaben. Als ähnlich bedeutsam erachten die befragten Experten die Themen: Interoperabilität herstellen sowie Gesundheitsdaten nutzbar für die Forschung machen. Die Integration von Einzelprodukten wie Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) oder das E-Rezept befindet sich etwa in der Mitte der Bedeutungsrangliste.

Die Einschätzung beruht auf einer Befragung der Netzwerk-Alumni sowie des Netzwerks »30 unter 40«. Letzteres vereint nach Angaben der Stiftung Experten von Start-ups, Leistungserbringern und Kostenträgern sowie aus Wissenschaft, Journalismus und Politik und dient als eine Art Think Tank für die digitale Transformation im Gesundheitswesen. Insgesamt beurteilten für die Auswertung der Stiftung 60 Experten die zentralen Digital Health Themen.

Mit Blick auf die wichtigsten Technologien und Prozesse für die nächsten Jahre dreht sich demnach fast alles um die Telematik-Infrastruktur (TI). Auf einer Skala von 1 für »gar nicht bedeutend« bis 10 für »sehr bedeutend« hat die Einführung einer digitalen Versicherten-Identität beziehungsweise einer digitalen Bürger-Identität die höchste Relevanz für die Umfrageteilnehmer (7,81). Darauf folgt die Einführung, Konsolidierung und Vernetzung der TI-Fachanwendungen (7,33) sowie ein grundsätzlicher TI-Technologiesprung (7,24). Etwas weniger wichtig erscheinen eine digitale Pflegedokumentation (7) sowie die TI-Anbindung von Telemedizin und Telemonitoring (6,88).

Studien sollten Nutzen digitaler Tools belegen

Um die neuen digitalen Anwendungen erfolgreich zu etablieren, sind in den Augen der Befragten vor allem Studien über deren Praxiseinsatz auschlaggebend. Gleichzeitig sollten die Leistungserbringer die Technologien stärker akzeptieren. Das Thema Vergütung und Abrechenbarkeit belegt allerdings den letzten Platz der Top 5 Antworten aus diesem Bereich.

Bislang zu wenig Aufmerksamkeit in der öffentlichen und politischen Diskussion hatten nach Ansicht der Umfrageteilnehmer folgende Punkte: Zuständigkeit bei Datenschutzregelungen und Aufsicht (7,5), nutzenstiftende Lösungen im organisatorisch-administrativen Bereich (7,31), Qualität der Datenerhebung zum Beispiel bei Diagnose-Codierungen (7,25), digitale Prozesse und Lösungen für weitere Leistungserbringer neben Medizin und Pharmazie (7,23) und praktischer Nutzen digitaler Lösungen für Patienten (7,13). Dabei steht 1 für »gar nicht unterbelichtet« und 10 für »sehr unterbelichtet«.

Auf die Frage, welche wichtigen Aufgaben die Politiker im Gesundheitswesen neben der Digitalisierung noch dringend in Angriff nehmen sollten, führt der Bereich Ausbau der interprofessionellen Versorgung die Prioritätenliste an, dicht gefolgt von Überwindung der Sektorengrenzen. Die weiteren Top-Plätze belegen: Reduktion sozialer Ungleichheiten, Stärkung des Public-Health-Ansatzes sowie Stärkung des Pflegeberufs.

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