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Coronavirus-Pandemie
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Dunkelziffer erschwert Erkennen der Infektionsketten

Ein erweitertes Thesenpapier gibt Empfehlungen, wie die Coronavirus-Pandemie weiter bewältigt werden kann. Die sechs Autoren, darunter Professor Dr. Gerd Glaeske, haben dazu 23 Thesen formuliert.
AutorKontaktAnja Köhler
Datum 06.05.2020  10:44 Uhr

Testung nach Symptomatik und Kontakt

Bei der Nachverfolgung der Infektionswege warnen die Autoren vor einer zu großen Ausweitung des Testumfangs. Denn bei geringsten Spezifitätsproblemen sei mit einer großen Zahl falsch-positiver Ergebnisse zu rechnen, »die zu einer Überlastung des öffentlichen Gesundheitswesens führen werden«. Vorzuziehen sei die Testung nach Symptomatik und Kontakt.

Das Erkennen der Infektionsketten wird nach Ansicht der Autoren durch die Dunkelziffer erschwert. Laut vorliegender Literatur müsse bei Erhebungen zur Testprävalenz mit einer hohen Rate asymptomatischer Infizierter gerechnet werden, sie könne bis über 50 Prozent betragen. Ein Teil der Betroffenen entwickele später noch Symptome, die allerdings unter Umständen so unspezifisch seien, dass sie nicht zur Diagnose führten. Genauere Daten seien für Deutschland noch nicht vorhanden, weil Kohorten-Untersuchungen fehlten. Aber: »In Zukunft wird durch spezifische Antikörpertests eine Abschätzung der Zahl von Personen möglich sein, die bereits infiziert waren.«

Präventionsstrategie grundlegend überdenken

Die Autoren widmen sich auch SARS-CoV-2/Covid-19 im Kindesalter. Demnach lasse der Stand der umfangreichen Literatur »eine relativ sichere Aussage zu«: und zwar, dass Kinder seltener infiziert und seltener krank würden, und die Letalität nahe bei null liege. Zudem »geben sie die Infektion seltener weiter, sodass der Öffnung (von Kitas und Schulen) unter entsprechender wissenschaftlicher Begleitung nichts im Wege stehen sollte«. Ferner sei jetzt der Zeitpunkt gekommen, die Präventionsstrategie grundlegend zu überdenken. »Die Gesellschaft würde einen irreparablen Schaden erleiden, müsste man einen allgemeinen Lockdown über einen so langen Zeitraum aufrechterhalten.«

Die positiven Auswirkungen des Lockdowns auf den Verlauf der Epidemie seien ohnehin schwer abzuschätzen, »sichere Hinweise auf eine Wirkung der verschiedenen Ausprägungen existieren bislang nicht«. Ein unerwünschter Nebeneffekt sei das Zurückdrängen anderer Erkrankungen etwa durch Umorganisation der Gesundheitseinrichtungen zugunsten der Versorgung von Covid-19-Kranken. Nicht weniger bedeutend seien die psychosozialen Folgen der Präventionsmaßnahmen, vor allem soweit sie die Einschränkungen der Freizügigkeit betreffen. »Diese Folgen reichen von einer Verschlechterung der sozialen Situation über die zunehmende Gewalt im häuslichen Bereich bis hin zu Erkrankungen und Tod.« In der Literatur werde darauf hingewiesen, »dass diese negativen Folgen die durch die Maßnahmen verhinderten Erkrankungen nicht übersteigen dürfen«.

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