Drohen den Apothekern ab Januar E-Rezept-Retaxationen? |
Der DAV wollte sich auf Nachfrage der PZ nicht zu den Gesprächen mit den Kassen äußern. Immerhin: Die Apotheker erhalten prominente Unterstützung von der Gematik. Auch Gematik-Chef Markus Leyck Dieken spricht sich für eine solche Friedenspflicht aus. Gegenüber der PZ sagte er: »Selbst wenn die Übertragung zwischen allen Rechenzentren und allen Kassen zum 1. Januar reibungslos funktionieren wird, kann es bei einem IT-Projekt dieser Größenordnung dazu kommen, dass es bei einigen wenigen E-Rezepten zu Unvollständigkeiten oder formalen Fehlern kommt. Diese Toleranzphase muss man bei solch großen IT-Projekten akzeptieren. Daher plädiere ich dafür, dass DAV und GKV-SV sich darauf einigen, dass es während der Einführungsphase bei solchen formalen Fehlern nicht zu Retaxationen kommt.«
Zum aktuellen Zustand bei der E-Rezept-Einführung erklärte Leyck Dieken erneut, dass man in den verbleibenden Wochen unbedingt die Abrechnung sicherstellen müsse. Wörtlich sagte er: »Wenn Ärzte im kommenden Jahr technisch in der Lage sind, E-Rezepte auszustellen, müssen sie dies auch tun. Deswegen müssen wir unbedingt sicherstellen, dass solche E-Rezepte auch die komplette Verordnungs- und Abrechnungskette durchlaufen können. In den Abrechnungsprozess, also die Kommunikation zwischen Rechenzentren und Krankenkassen, hatten wir als Gematik bislang wenig Einblick, das hat sich nun aber geändert. Da es noch einige offene Probleme gibt, müssen wir in den kommenden Wochen bis zum Jahresende insbesondere diese lösen.«
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.