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Abgebrochene Prävention

Drastischer Anstieg der Malaria-Todesfälle befürchtet

Die Zahl der Malaria-bedingten Todesfälle in Subsahara-Afrika könnte sich im Vergleich zu 2019 verdoppeln, wenn aufgrund der Coronapandemie die laufenden Präventionsmaßnahmen unterbrochen werden. Das zeigt eine aktuelle Modellberechnung in »Nature Medicine«.
Christina Hohmann-Jeddi
07.08.2020  17:30 Uhr

In Ländern südlich der Sahara sind die meisten Malaria-Erkrankungen weltweit zu verzeichnen, in ihnen treten zusammen mit Indien 80 Prozent aller Erkrankungen auf. In dieser Region steigen aktuell auch die Zahlen der SARS-CoV-2-Infektionen deutlich an. Was das für die Malaria-Zahlen bedeuten könnte, haben Wissenschaftler um Dr. Ellie Sherrad-Smith vom Imperial College London untersucht und die Ergebnisse im Fachjournal »Nature Medicine« veröffentlicht.

Die Forscher fokussierten sich dabei auf die Kampagnen zur Verteilung von mit Insektiziden imprägnierten Moskitonetzen gegen die Überträger der Malaria und was deren Unterbrechung bedeuten würde. Ihre Ergebnisse: Wenn die Kampagnen aufgrund der Coronaschutzmaßnahmen vollständig gestoppt würden, könnte die Zahl der Malaria-Erkrankungen im Jahr 2020 doppelt so hoch ausfallen wie 2019. Die Forscher gehen von 779.000 Todesfällen aus. Allein in Nigeria könnten durch eine verminderte Betreuung der Erkrankten und eine Verzögerung der Verteilung von Moskitonetzen 81.000 zusätzliche Todesfälle auftreten. Im Jahr 2018 gab es nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 228 Millionen Malaria-Fälle und geschätzte 405.000 Menschen starben. 

Die negativen Folgen zu reduzieren sei möglich, schreiben die Forscher um Sherrad-Smith. So sollten Maßnahmen wie die Verteilung von Netzen und der Zugang zu Malaria-Therapien trotz der erforderlichen Coronaschutzmaßnahmen priorisiert werden. Schon im April hatte die WHO vor einem möglichen Anstieg der Malaria-bedingten Todesfälle aufgrund der Coronapandemie gewarnt.

Mehr als eine Million Coronainfektionen in Afrika

Auch in Afrika breitet sich das SARS-Coronavirus-2 derzeit stark aus: Laut der Afrikanischen Union (AU) sind auf dem Kontinent mehr als eine Million nachgewiesene Infektionen verzeichnet. Mehr als 22.000 Infizierte seien gestorben, teilte die AU heute mit. Demnach stellt Südafrika mit 538.184 Fällen gut die Hälfte der registrierten Infektionen mit dem Virus. Weitere Schwerpunktländer sind Ägypten, Nigeria, Algerien und der Sudan. Nach Expertenansicht liegt die Dunkelziffer auf dem Kontinent mit seinen 1,3 Milliarden Menschen allerdings weitaus höher, da die Testkapazitäten nicht ausreichen. 

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