Diese Phytopharmaka haben Evidenz |
Brigitte M. Gensthaler |
06.06.2023 09:10 Uhr |
In der S2k-Leitlinie Husten der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (gültig bis Ende 2023) werden mehrere Phytopharmaka positiv erwähnt. »Phytotherapeutika oder Ambroxol mit in RCT nachgewiesener Wirksamkeit sollten bei klinischem Bedarf für den akuten Erkältungshusten zur Linderung der Intensität und Verkürzung der Dauer des Hustens verordnet werden«, zitierte Fürst aus der Leitlinie. Zu den Phytotherapeutika mit nachgewiesener Wirksamkeit zählen die Leitlinienautoren Präparate aus Efeu, Cineol, Myrtol, Pelargonium sidoides, Kombinationspräparate mit Efeu und Thymian sowie mit Primeln und Thymian und konstatieren: »Die Datenlage für diese Phytotherapeutika für die Indikation akute Bronchitis ist häufig besser als für synthetische Expektorantien.«
Für verschiedene Zubereitungen aus Efeublättern (Beispiel Prospan®) sowie aus Thymian-Primelwurzel (Beispiel: in Bronchipret® TP) gibt es HMPC-Monografien zum Well-established-Use bei produktivem Husten.
Fürst stellte klar: »Es gibt keine klinischen Studien zur Phytotherapie bei Covid-19.« Denkbar seien zwei Ansätze zur Prophylaxe. Zum einen der antimikrobielle Ansatz über Gerbstoffe und ätherische Öle, denn diese wirkten unspezifisch gegen Pathogene. Evidenz aus Studien (RCT) gebe es aber nur zur präventiven Wirkung von Grüntee-Extrakt (regelmäßiges Gurgeln) gegen Influenzaviren. »Inhalieren, Gurgeln und Sprühen könnten zur Prophylaxe beitragen«, so der Apotheker. Für das zweite mögliche Prinzip, die Stärkung des Immunsystems, biete die Phytopharmazie evidenzbasierte Möglichkeiten. Grundsätzlich gelte: »Die Vermeidung einer Infektion ist besser als diese zu haben.« Daher sei Prävention »nie falsch«.