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Geriatrie

Diese Arzneimittel sollten Senioren meiden

Arzneimittel können bei alten Menschen bestimmte Krankheiten verstärken oder gar auslösen. Manche Arzneistoffgruppen sollten daher bei Senioren zurückhaltend eingesetzt werden.
AutorKontaktHelan Omar
Datum 18.11.2021  07:00 Uhr

NSAR-induzierte Ulzera

Die Magenschleimhaut im höheren Alter ist dadurch gekennzeichnet, dass sie schlechter durchblutet ist und ihre Schutzfunktion abnimmt. Durch die Einnahme von nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) nimmt die schützende Funktion der Magenschleimhaut weiter ab: Infolge der COX-1-Hemmung werden weniger Prostaglandine gebildet, die eine Verringerung der Magensäure-Produktion sowie eine verstärkte Bildung von Magenschleim bewirken. Durch das Fehlen der schützenden Faktoren erhöht sich im Rahmen einer NSAR-Therapie das Risiko für Erosionen und Ulzera der Schleimhäute im Bereich des Magens und des Duodenums.

Eine kurz andauernde NSAR-Therapie – also maximal sieben Tage – ist beim Gesunden in der Regel unproblematisch. Erst bei längerfristiger Therapie und höheren Dosierung steigt das Risiko von ulzerierenden Gewebedefekten im oberen Teil des Gastrointestinaltrakts. Vor allem eine Polymedikation mit Antikoagulanzien, Thrombozytenaggregationshemmern und Bisphosphonaten ist ungünstig. Die nicht selten gewählte Kombination von NSAR und Glucocorticoiden kann das Ulkusrisiko um bis zu 15-fach erhöhen. Ein Wechsel auf selektive COX-2-Hemmer ist nicht immer zielführend: Das kardiovaskuläre Risiko steigt, Gastropathien sind zwar seltener, aber nicht ausgeschlossen.

Sekundärer Diabetes

Corticoide sollten gleich bei zwei häufig im Alter vorkommenden Erkrankungen mit Vorsicht eingesetzt werden: Diabetes und Osteoporose. Bei Osteoporose handelt es sich um eine systemische Skeletterkrankung, die unter anderem durch die Estrogenabnahme in den Wechseljahren begünstigt wird. Die Erkrankung ist durch eine reduzierte Knochenmasse und eine Verschlechterung der Mikroarchitektur definiert, aus der ein erhöhtes Frakturrisiko resultiert.

Eine iatrogene Osteoporose entsteht durch eine längere Therapie mit Glucocorticoiden. Eine verminderte Vitamin-D-Produktion, begleitet von einer verringerten Calciumresorption aus dem Darm und eine gesteigerte Ausscheidung über die Nieren, mündet in eine Hypocalciämie. Zusätzlich kommt es zur direkten Hemmung der Osteoblasten-Aktivität, wodurch die Produktion der Knochengrundsubstanz signifikant verhindert wird. Bei einer Glucocorticoid-Therapie für länger als drei Monate besteht daher stets die Notwendigkeit einer Osteoporose-Prophylaxe mit Vitamin D und Calcium.

Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, die durch erhöhte Blutzuckerspiegel charakterisiert ist. Auch hier ist eine Dauermedikation mit Glucocorticoiden kritisch zu betrachten, denn sie wirken über eine Steigerung der Gluconeogenese und vermehrte Glucosefreisetzung diabetogen. Dies gilt jedoch nur für die Langzeittherapie, im Rahmen einer kurzzeitigen Therapie sind relevante Nebenwirkungen auch bei hohen Dosierungen nicht zu erwarten.

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