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H5N1

Die Wissenschaft organisiert sich

Vor zwei Wochen berichtete die PZ erstmals über die massenhafte Ausbreitung hochpathogener Vogelgrippeviren (HPAI) unter Milchkühen in den USA. Jetzt versuchen Wissenschaftler, im Rahmen einer strukturierten Forschungsinitiative das Infektionsgeschehen und die daraus sich abzuleitenden Konsequenzen aufzuklären.
Theo Dingermann
10.05.2024  16:30 Uhr

Ansteckung über Melkmaschinen vermutet

Beer wird mit diesem Isolat gezielt Milchkühe infizieren. Denn ein Ziel der Arbeiten ist es, zu verstehen, wie sich das Virus von Kuh zu Kuh ausbreiten kann. Die derzeitige Arbeitshypothese lautet, dass laktierende Kühe mit infizierten Eutern das Virus während des Melkprozesses auf andere Milchkühe übertragen. Aber bewiesen ist diese Hypothese nicht. Nach wie vor ist nicht ausgeschlossen, dass sich das Virus auch unter Kühen über Aerosole ausbreitet. Unter dem Aspekt einer Übertragung auf den Menschen wäre das das ungünstigere Szenario.

So konzentrieren sich in dem koordinierten Forschungsvorhaben ein Virologe an der Kansas State University, Professor Dr. Jürgen Richt, und der FLI-Forscher Beer abgestimmt genau auf diese wichtige Frage: Wie gelangt das Virus in die Kuh?

Während Beer laktierende Kühe direkt am Euter infiziert, studiert Richt die Übertragung des Virus bei nicht laktierenden Kühen, indem er männliche und weibliche Rinder über die Nase und den Mund infiziert. Schließlich plant Professor Dr. Volker Gerdts, Direktor der Vaccine and Infectious Disease Organization in Saskatchewan in Kanada, ähnliche Experimente mit Kälbern in einem hochsicheren BSL-3-Labor.

Mutationen in verschiedenen Influenzagenen

Andere Forscher untersuchen das Testisolat in verschiedenen Zellkulturen. Diel beispielsweise, der das gemeinsam studierte Isolat an seine Kollegen in aller Welt verschickt hat, untersucht, wie gut sich das Virus in verschiedenen Zelltypen repliziert. Er will auch herausfinden, ob es Anzeichen dafür gibt, dass sich das Hämagglutinin des aus einem erkrankten Rind isolierten Virus an die Sialinsäuren auf menschlichen Zellen anpasst.

Aber nicht nur Mutationen im Hämagglutinin stehen unter Beobachtung. So gibt es Anzeichen dafür, dass sich das Virus langsam an den Menschen anpasst, indem es Mutationen in dem Gen für die Polymerase akkumuliert. Einige wenige derartiger Mutationen, darunter die Mutation 631L, wurden bereits in den publizierten Sequenzen der Viren gefunden, die aktuell unter Milchkühen grassieren. Derartige Mutationen sorgen dafür, dass die H5N1-Polymerase bei Säugetieren deutlich besser funktioniert. 

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