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Die wichtigsten Empfehlungen beim Schlaganfall 

Die zügige und adäquate Therapie nach einem Schlaganfall kann Leben retten und bleibende Schäden verhindern. Wie diese aussieht, worum es sich beim Post-Stroke-Delir handelt und welche Rolle die Telemedizin bei Schlaganfällen spielt, war Thema einer Online-Pressekonferenz der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG).
Christiane Berg
01.11.2021  18:00 Uhr

Jeder vierte Patient mit Post-Stroke-Delir

Das sogenannte Post-Stroke-Delir betreffe im Mittel jeden vierten Schlaganfallpatienten. In kurzer Zeit entwickelten Betroffene fluktuierende Störungen von Aufmerksamkeit, Wahrnehmung und Bewusstsein, die nicht allein durch den Schlaganfall erklärt werden könnten, berichtete Ringleb. Ein solches Delir gehe mit einer fast fünffach erhöhten Sterblichkeit, längeren Klinikaufenthalten und häufigeren Entlassungen in Pflegeeinrichtungen einher. Daher sollte ein gezieltes Screening mit etablierten Scores erfolgen.

Es sei wichtig, neben ausreichender Flüssigkeitszufuhr (mindestens 2000 ml/Tag) frühzeitig die Reorientierung der Patienten durch entsprechende Kommunikations- und Mobilisationsmaßnahmen sowie Struktur- und Rhythmus-Gebung anzuregen, bevor leitliniengemäß je nach Symptomausprägung niedrig dosiert unter anderem Lorazepam, aber auch Haloperidol, Risperidon, Olanzapin oder Quetiapin angezeigt sein könnten.

Eine frühe duale antithrombotische Sekundärprophylaxe mit Acetylsalicylsäure plus Clopidogrel oder Ticagrelor sollte nicht routinemäßig erfolgen. Sie könne bei ausgewählten Patienten nach TIA oder leichten Schlaganfällen über einen Zeitraum von 21 bis 30 Tagen Vorteile haben und nicht tödliche Rezidive reduzieren. Möglicherweise gehe sie jedoch zulasten des Blutungsrisikos bei insgesamt unveränderter Mortalität und habe nur geringen Einfluss auf bleibende Behinderung und Lebensqualität.

Ringleb machte deutlich, dass das weibliche Geschlecht in bisherigen Schlaganfall-Studien häufig unterrepräsentiert sei, da die Altersgrenze der Untersuchungen oftmals bei 80 Jahren liege, Frauen jedoch im Schnitt fünf Jahr älter seien als Männer, wenn sie einen Schlaganfall erlitten. Daher würden sie oftmals nicht in die Untersuchungen einbezogen. Laut Ringleb gebe es bislang keinen Anhaltspunkt, dass Frauen mit einem Schlaganfall anders therapiert werden sollten als Männer. Werde jedoch vermutet, dass Frauen seltener auf Stroke Units behandelt werden und eine erhöhte Krankenhaussterblichkeit haben, so sollte das »häufig geschilderte Ungleichgewicht in den bisherigen Studien bei der Konzeption künftiger Untersuchungen im Auge behalten werden, um gegebenenfalls schnell umsetzbare geschlechtsspezifische Therapieoptimierungen vornehmen zu können«, sagte er.

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