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Weitere mRNA-Impfstoffe

Die Rennpferde im Stall von Biontech

Nach dem Durchbruch der mRNA-Impfstoffe in der Pandemie sind die Erwartungen an die neue Technologie hoch. Doch Selbstläufer sind mRNA-basierte Produkte nicht. Was in den kommenden Jahren zu erwarten ist, berichtete Biontech-Chef Ugur Şahin auf der Jahrestagung von »House of Pharma«.
Christina Hohmann-Jeddi
08.09.2021  16:30 Uhr

Bei Covid-19 Ruhe bewahren

Die zugelassene Covid-19-Vakzine nutzt Biontech als Plattform für neue, an Virusvarianten angepasste Covid-19-Impfstoffe. Laut Şahin liefen zwei klinische Studien mit variantenspezifischen Abwandlungen von Comirnaty – eine gegen die Beta- und eine gegen die Delta-Variante. In diesem Fall könne die mRNA-Sequenz der Originalvakzine geändert werden, ohne dass erneut aufwendige klinische Prüfungen notwendig würden.

»Noch sind wir mit den Impfstoffen, die wir haben, aber sehr gut unterwegs«, so Sahin. Durch eine Boosterung mit den regulären Impfstoffen lasse sich der Antikörpertiter so weit anheben, dass ein Schutz gegen alle bislang bekannten Varianten bestehe. »Es gibt keine Supermutante, sie sich durch die Antikörper nicht mehr kontrollieren lässt«, stellte der Biontech-Chef klar. Man müsse die neu entstehenden Varianten genau untersuchen, gleichzeitig aber eine gewisse Ruhe bewahren, weil die verfügbaren Impfstoffe ihre Aufgaben gut lösten.

Ebenfalls in der Pipeline hat das Unternehmen eine Reihe von Krebstherapien: 14 Kandidaten werden inzwischen in 15 klinischen Studien getestet. Darunter befinden sich auch Phase-II-Studien, von denen eine zum malignen Melanom 2022 Ergebnisse liefern werde, so Şahin.

saRNA und taRNA statt mRNA

In Zukunft könne statt Boten-RNA (mRNA) auch selbstamplifizierende RNA (saRNA) in Therapeutika enthalten sein. Diese ähnelt der mRNA darin, dass sie für ein Protein von Interesse kodiert, zusätzlich kodiert sie aber auch für eine Replikase. Dieses Enzym vervielfältig in den Zielzellen einen Teil der mRNA, wodurch letztlich mehr Protein (das eigentliche Antigen) gebildet werden kann. Im Vergleich zur mRNA als »Ackergaul« sei die saRNA ein Rennpferd, sagte Şahin. In präklinischen Modellen liege die benötigte Impfstoffmenge bei saRNA um den Faktor 100 bis 1000 unter dem der mRNA.

Zudem arbeite man auch an einer Kombination der beiden RNA-Formen, der transamplifizierenden RNA (taRNA), bei der die zu amplifizierende mRNA von der mRNA für die Replikase getrennt ist, berichtete Sahin. Diese bringe einen weiteren Sicherheitsschritt mit. Noch seien die beiden RNA-Formen nicht so weit optimiert, dass man die ersten Kandidaten in klinischen Studien testen könne. »Aber dies könnte eine mögliche Zukunft der Pandemiebekämpfung sein«, sagte Şahin.

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