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Neuer Kammerpräsident

»Die pDL und der Nachwuchs sind meine Herzensthemen«

Überraschend ist Holger Gnekow, Inhaber der Privilegierten Adler-Apotheke in Hamburg-Wandsbek, am Mittwoch zum neuen Präsidenten der Apothekerkammer Hamburg gewählt worden. Die PZ sprach mit ihm, ob das E-Rezept die Apotheker überflüssig macht, wie es mit den pDL weitergehen kann und ob Rezeptur und Notdienst neu gedacht werden müssen.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 19.01.2024  10:30 Uhr

»Das Verhältnis zu den Krankenkassen ist leider erstarrt«

PZ: Nichtsdestotrotz ist die wirtschaftliche Situation vieler Apotheken schlecht.

Gnekow: Natürlich brauchen wir eine faire Honoraranpassung und auch Nullretaxe darf es nicht mehr geben. Wenn jetzt auch noch der 3-Prozent-Aufschlag auf 2 Prozent abgesenkt werden soll, trifft uns das alle, denn schon bei Packungen ab 30 Euro machen wir Verluste. Und das Risiko für Hochpreiser wird unkalkulierbar, sodass das keine Apotheke mehr eingehen will. Das Verhältnis zu den Krankenkassen ist leider erstarrt. Auch bei den anderen Leistungserbringern wie den Ärzten und Pflegediensten ist das so. Gegen uns kleine Betriebe ist jede Krankenkasse eine große Macht, die noch dazu die Sozialgerichte hinter sich hat. Hier wünsche ich mir wieder faire Verhandlungen auf Augenhöhe und mehr Verständnis für die Leistungen, die die Apotheker erbringen.

PZ: Das ist wohl eher Sache der Verbände. Was ist Ihnen als Kammerpräsident noch wichtig?

Gnekow: Die Aus-, Fort- und Weiterbildung. Wir müssen einfach mehr in den Nachwuchs investieren, indem wir als Apotheken schon spannende Schülerpraktika anbieten, die Pharmaziestudenten während der Famulatur für die Offizin begeistern und als Pharmazeuten im Praktikum zum Bleiben bewegen. Hier sollten wir das Prinzip der akademischen Ausbildungsapotheke voranbringen. Sonst kommen wir überhaupt nicht raus aus dem Personalmangel. Hamburg hat noch Nachholbedarf als angesehener, florierender Studienstandort, wo vor allem auch die klinische Pharmazie gut abgebildet wird. Zudem brauchen wir bundeseinheitliche Standards für die Qualifikation von AMTS-Managern, um mehr Dienstleistungen anzubieten. Das ist Aufgabe der Kammern, genau wie die Unterstützung der Ausbildung durch Leitfäden und Schulungen.

Rezeptur und Notdienst neu denken

PZ: In Ihrer Wahlrede sprachen Sie auch die Rezeptur an.

Gnekow: Wir brauchen individuelle Rezepturen für eine gute Patientenversorgung. Das muss für die Apotheke wieder attraktiver werden. Von daher ist es gut, dass die aktuelle Hilfstaxe gekündigt wurde und neu verhandelt wird, auch wenn der Zeitpunkt zeitgleich mit dem E-Rezept-Start ungünstig war. Auch wenn es ein berufspolitisch heißes Eisen ist: Wir sollten darüber nachdenken, ob wir Kompetenzen bündeln können, gerade bei spezielleren Rezepturen. Wir können nicht die Augen davor verschließen, dass viele es nicht gern oder zu selten machen. Das ist aus Patientensicht problematisch. Vielleicht sind da doch apothekenübergreifende Lösungen zumindest denkbar.

PZ: Und was ist mit dem Notdienst?

Gnekow: Das ist ebenfalls eine unserer Stärken, den aber viele nicht gern machen. Zumindest in einer großen Stadt wie Hamburg spielt die Pauschale aus dem Nacht- und Notdienstfonds keine große Rolle für das betriebswirtschaftliche Ergebnis. Wir sollten über zeitgemäßere Strukturen nachdenken, wie wir das mit dem bereitgestellten Geld anders regeln können, um es für die Patienten und Apotheken einfacher zu machen. Für Hamburg kann ich mir einen Not-Bringdienst vorstellen, zum Beispiel mit einem gemeinschaftlich organisierten Taxi und intelligenter Software. Dann würden weniger dienstbereite Apotheken ab 24 Uhr reichen. Wir sollten generell mehr über neue Ideen sprechen, ohne gleich davon auszugehen, dass die gesamte Apothekenstruktur zusammenbricht.

PZ: Das sagen Sie als Inhaber einer sehr großen Apotheke. Was ist mit den kleineren Apotheken in den Stadtvierteln oder mit den Dorfapotheken in den Flächenländern?

Gnekow: Ich bin wirklich mit Leib und Seele seit über 40 Jahren selbstständiger Apotheker und sehe weiterhin die inhabergeführte Apotheke als Schlüssel zu einer gute Arzneimittelversorgung. Alle Apotheken sind wichtig und die kleineren Apotheken sind berufspolitisch gut vertreten, auch in unserer neuen Delegiertenversammlung hier in Hamburg.

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