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Kinogeschichte

Die Pandemie im Film

Ängste und Hoffnungen im Zusammenhang mit Infektionskrankheiten haben in den vergangenen 100 Jahren eine große Rolle in der Filmwelt gespielt. Das belegen aktuelle US-amerikanische Forschungen der Universität New Mexiko.
Jennifer Evans
06.06.2020  10:00 Uhr

Angriffe aus dem All

Nachdem die sowjetischen Sputnik-Satelliten 1957 den Weltraum eroberten, nahm sich die Filmindustrie den Gefahren außerirdischer Mikroorganismen an, etwa in »Space Master X-7« aus dem Jahr 1957, in dem ein tödlicher Pilz auf einem Satelliten zur Erde gelangt. Hier wird zudem erstmals am Beispiel einer Reisenden gezeigt, welchen großen Einfluss die Globalisierung bei der Entstehung einer Pandemie hat. Auch »The Angry Red Planet« von 1959 greift das Thema Weltraum auf, als die Astronauten eine gefährliche Infektion vom Mars mitbringen – seinerzeit ein zentrales gesellschaftliches Thema, so der Forscher. »Fremdartige Infektionen bedrohten das neue Vertrauen in Antibiotika.« Dehority bemerkt in diesem Zusammenhang, dass die Apollo-Astronauten nach ihrer Rückkehr aus dem All noch bis 1970 aus Sorge vor unbekannten Krankheitserregern drei Wochen lang in Quarantäne gehen mussten.

Die ökologische Bewegung dominierte die Kino-Hits der 1960er- und 1970er-Jahre. Eingebettet in eine düstere Ära von Pandemie-Filmen beschäftigten sich 16 Werke zu dieser Zeit mit dem Thema Umweltzerstörung. Erstmals porträtierten Dehoritys Analyse zufolge »Beyond the Time Barrier« aus dem Jahr 1960, »The Last Man on Earth« von 1964 und der 1971 gedrehte Streifen »The Omega Man« die postapokalyptische Erde.

In den 1980er- und 1990er-Jahren waren es nur noch rund ein Dutzend Filme, die Infektionskrankheiten in den Mittelpunkt ihrer Handlungen stellten. Und bei den damals kulturell relevantesten ging es um das HI-Virus, das dabei war, sich zu einer weltweiten Pandemie zu entwickeln. Nach 2000 überwogen dann mit 20 Filmen zunehmend kinematisch düstere Werke mit »postapokalyptischen Szenerien« und »Horden von Untoten«.

Zombies und biologische Kriegsführung

In den 80 von Dehority untersuchten Werken lassen sich aber auch Wiederholungen bei der Themenauswahl beobachten. Häufig geht zum Beispiel mit einer Infektion die Transformation eines Menschen in einen Zombie einher. Auf der Leinwand stehe die Krankheit häufig in Zusammenhang mit dem Verlust von Menschlichkeit, so der Forscher. Allein in 23 Filmen waren Infizierte nur noch Objekte, die es zu zerstören galt. Dabei fürchteten die Verwandelten den Verlust ihrer Persönlichkeit stets mehr als den ihres Lebens – so auch in »Day of the Dead« von 1985.

Auch die biologische Kriegsführung gehört zu den immer wiederkehrenden Motiven. Seit 1948 kam sie in jeder Dekade der Kinogeschichte vor, insgesamt gehören 28 der analysierten Hollywood-Streifen dazu, darunter »Counterblast« von 1948. Fast genauso viele, nämlich 27 Filme befassen sich zusätzlich mit postapokalyptischen Inhalten. In 14 von ihnen entsteht eine Pandemie aufgrund von menschlichem Versagen oder persönlicher Selbstüberschätzung. Oder es geht um Unachtsamkeit im Umgang mit einem Erreger, der für medizinische Zwecke wie die Entwicklung eines Impfstoffs gedacht war.

Mit kriminellen Regierungen setzen sich 20 Lichtspiele auseinander. Zentral ist darin das bittere Gefühl von Täuschung und Betrug, hebt Dehority hervor. Ein Beleg dafür ist der Film »The Alpha Incident« von 1978, in dem mit einem Virus infizierte Bürger tödliches Gift als vermeintliches Medikament erhalten, weil die Regierung einen Krankheitsausbruch vertuschen will. Auf geheimen Tests militärischer Biowaffen in einer Kleinstadt liegt das Augenmerk bei »Warning Sign« von 1985. Drakonische Methoden zur Eindämmung einer Pandemie, die bis zum Mord gehen, sind inhaltliche Komponenten von Streifen wie »The Cassandra Crossing« von 1976 und »Doomsday« aus dem Jahr 2008.

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