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Kunst und Psyche

Die Krankheit im Bild

Viele berühmte Gemälde spiegeln die psychische Verfassung des Künstlers und dessen Umgang mit Krankheiten wider. Mehrere Beiträge in der medizinischen Fachzeitschrift »Jama Psychiatry« der American Medical Association (AMA) haben diesen Zusammenhang beleuchtet und eröffnen neue Blickwinkel auf alte Werke.
AutorKontaktJennifer Evans
Datum 12.04.2020  09:00 Uhr

Depressiv durch Fehlsichtigkeit

Im Jahr 1908 diagnostizierte man bei dem Künstler Claude Monet (1840 -1926) einen Grauen Star auf beiden Augen. Das hielt den Franzosen jedoch nicht davon ab, weiter zu malen, obwohl er zuletzt nur noch über rund 10 Prozent Sehkraft verfügte.

Nach einer Katarakt-Operation entwickelte der Maler zwischenzeitlich eine Blau-Farbfehlsichtigkeit und reagierte auf den veränderten Sinneseindruck mit tiefen Depressionen. Zeugnisse dieser Zeit sind Harris zufolge die Bilder der »Japanischen Brücke« in Monets Garten. Seine verzerrte Wahrnehmung ließ ihn etwa zu Rottönen für die Pflanzenwelt greifen.

Erst Jahre später gelang es einem Optiker, Monets Fehlsicht durch farbige Brillengläser auszugleichen. Und schlagartig war der Maler so glücklich, dass er ankündigte, bis zum 100. Lebensjahr arbeiten zu wollen. Seine letzten Werke, die den berühmten Seerosenteich zeigen, sind nach Harris Auffassung Ausdruck »innerer Freude, die nur durch eine kontemplative Betrachtung der Natur entsteht«. Durch die Probleme mit seinen Augen hatte Monet sich von der impressionistischen Vorstellung entfernt, lediglich den Moment festhalten zu wollen. Stattdessen stehen die Seerosen für Zeitlosigkeit und symbolisieren den Einklang von Gefühl und Beobachtung. Nach der Leidenszeit hatte sich der Blick auf die Welt gewandelt. Harris betont, dass auch hier die Kunst ein Spiegel der seelischen Verfassung des Malers ist, der mithilfe neuer Brillengläser zu seiner Stärke zurückfand.

Synästhesie und Begabung

Das Spiel mit Sinneswahrnehmungen taucht ebenfalls in der »Komposition VI« von Wassily Kandinsky (1866-1944) auf, einer farbenfroher und zugleich harmonischer Komposition ungegenständlicher Formen von 1913.

Der russische Künstler hatte nach eigenen Angaben die Begabung der Synästhesie. Diese Verflechtung von Sinneseindrücken, die normalerweise nicht miteinander verknüpft sind, kommt laut Harris selten und eher bei Frauen vor. Diese Anlage ermöglichte es Kandinsky Farben zu sehen, wenn er Musik hörte. Und umgekehrt vermutlich auch Töne zu hören, wenn er Farben sah. Die Begabung allein reiche für künstlerisches Arbeiten jedoch nicht aus, so Harris. Die Flut an Eindrücken habe der Russe bewusst auf der Leinwand arrangieren müssen. Während die Kunst für Monet und van Gogh ein Heilmittel gewesen sei, habe Kandinsky seine Synästhesie als Geschenk empfunden, mit dem er seine kreative Arbeit durch eine spirituelle Komponente erweitern konnte. Für den Wissenschaftler sind Kandinskys abstrakte Werke vor allem ein Beleg dafür, dass ein Gemälde Einblicke in die Funktionsweise des Gehirns geben kann. 

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