Pharmazeutische Zeitung online
Kunst und Psyche

Die Krankheit im Bild

Viele berühmte Gemälde spiegeln die psychische Verfassung des Künstlers und dessen Umgang mit Krankheiten wider. Mehrere Beiträge in der medizinischen Fachzeitschrift »Jama Psychiatry« der American Medical Association (AMA) haben diesen Zusammenhang beleuchtet und eröffnen neue Blickwinkel auf alte Werke.
Jennifer Evans
12.04.2020  09:00 Uhr

Das Trauma verarbeiten

Erfahrungen von Trennung und Verlust verarbeitete Edvard Munch (1863-1944) in seinen Werken. Der norwegische Künstler war traumatisiert vom frühen Tod seiner Mutter und seiner Schwester, die beide an Tuberkulose starben. Der junge Edvard gab sich die Schuld an den Erkrankungen. Das war vier Jahre bevor der Mediziner Robert Koch den Erreger Mycobacterium tuberculosis als Auslöser von Tuberkulose identifizierte. Munchs extrem religiöser Vater berachtete das Unglück als göttliche Strafe und verfiel nach den Schicksalsschlägen in schwere Depressionen. Diese Erlebnisse beeinflussten Munchs Charakter und Schaffen stark, betont Harris. Immer wieder malte der Künstler Versionen von »Das kranke Kind«, eine Darstellung seiner bereits sterbenskranken Schwester Sophie. Die erste Fassung des Werks aus dem Jahr 1885/86 gilt als sein künstlerischer Durchbruch. Munchs Kunst habe sich bis zum Lebensende auf Krankheit, Angst und Tod fokussiert, so Harris. Höhepunkt waren vier Gemälden mit demselben berühmten Motiv: »Der Schrei«. Alle entstanden zwischen 1893 und 1910. Von dem rot schreienden Himmel breiten sich die anderen Farben wie Schallwellen über die Leinwand aus. Harris erläutert: »Der Schrei zeigt die Panik, die ein Individuum in völliger Isolation durchlebt.« Wie auch in vielen anderen von Munchs Arbeiten repräsentiere die Angst das Versagen der Liebe und das Gefühl der Entfremdung.

Furcht durchlebte Munch auch, als er sich mit der Spanischen Grippe infizierte. Die Pandemie von 1918/19 war der Anlass mehrerer Selbstporträts. Sie zeigen ihn während der Erkrankung erschöpft, ausgezehrt und teilweise im Delirium. Ein späteres Werk zeigt den Künstler während der Genesung. Das Krankenzimmer ist in dieser Abbildung inzwischen von wärmendem Tageslicht durchflutet. Doch als mahnende Erinnerung – auch für die rund 15.000 Norweger, die an der Grippe starben – stehe der als Kreuz gestaltete Fensterrahmen im Bildhintergrund, hebt Harris hervor. Obwohl Munch unter extremer emotionaler Instabilität litt, sei es ihm gelungen, seine Ängste in Kunst zu verwandeln, resümiert der Verhaltenswissenschaftler. Insbesondere erkenne er bei der Betrachtung die Verarbeitung von Angstattacken und psychosomatischen Störungen.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa