Die Keto-Diät unter der Lupe |
Laura Rudolph |
22.03.2023 11:00 Uhr |
In Sachen Nachhaltigkeit punktet die Keto-Diät nicht: Mit schätzungsweise fast drei Kilogramm erzeugtem CO2 pro 1000 verzehrten Kilokalorien gehört sie zu den umweltschädlichsten Ernährungsformen. Zum Vergleich: Eine vegane Ernährung verbraucht bei gleicher Kalorienanzahl nur etwa 0,7 Kilogramm CO2. Das berichtet ein Team um Professor Dr. Keelia O’Malley von der Tulane University in New Orleans im American Journal of Clinical Nutrition« (DOI: 10.1016/j.ajcnut.2023.01.009). In die Studie gingen Daten von mehr als 16.000 Erwachsenen ein. Der erhöhte CO2-Verbrauch der Keto-Diät lässt sich durch die vielen tierischen Lebensmittel erklären.
Zudem brachten auch O’Malley und Kollegen die ketogene Diät mit erhöhten LDL-Cholesterolspiegeln in Verbindung. Sie attestierten ihr zudem eine schlechte Ernährungsqualität, gemessen am sogenannten Healthy Eating Index (HEI). Der HEI ist eine Maßzahl, anhand derer verschiedene Ernährungsformen hinsichtlich ihrer gesundheitlichen Auswirkungen miteinander verglichen werden können. Die Keto-Diät schnitt dabei mit 44 von 100 Punkten am schlechtesten ab; am besten stand mit 59 Punkten die pescetarische Diät da, bei der auf Fleisch verzichtet wird, nicht jedoch auf Fisch, Eier und Molkereiprodukte.
Die Keto-Diät kann beim HEI auch deshalb nur wenig punkten, weil ihre eingeschränkte Lebensmittelauswahl das Risiko für Nährstoffdefizite birgt. Sie entspricht nicht den Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), die etwa auch ballaststoffreiche Vollkornprodukte für eine vollwertige Ernährung empfiehlt. Um Mangelzuständen und gesundheitlichen Komplikationen vorzubeugen, empfiehlt es sich deshalb, eine geplante Keto-Diät im Vorfeld mit dem Arzt zu besprechen und den Nährstoffstatus regelmäßig überwachen zu lassen.