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Covid-19-Impfung für Kinder und Jugendliche

Die Gründe für die STIKO-Entscheidung

Wie angekündigt hat die Ständige Impfkommission ihre Impfempfehlungen aktualisiert und rät nun allen Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren zu einer Coronaimpfung. Im »Epidemiologischen Bulletin« erläutert sie die Datenbasis dafür.
AutorKontaktChristina Hohmann-Jeddi
Datum 20.08.2021  13:54 Uhr

Der Nutzen

Beide mRNA-Impfstoffe seien grundsätzlich sehr wirksam, heißt es in der Publikation. Die induzierten Antikörpertiter lagen in den Studien auf dem Niveau der 16- bis 25-Jährigen – und im Fall von Comirnaty noch darüber. Der Schutz gegen Covid-19 betrug in den Zulassungsstudien mit mehr als 2000 Probanden bei beiden Impfstoffen 100 Prozent. Die Impfung schützt somit zuverlässig gegen coronabedingte Erkrankungen.

Wie häufig sind diese? Covid-19 sei in der Regel bei Kindern und Jugendlichen keine schwere Erkrankung, so die STIKO. Laut einer aktuellen Metaanalyse bleiben 15 Prozent der infizierten Kinder und Jugendlichen asymptomatisch, während 42,5 Prozent einen milden und 39,6 Prozent einen moderaten Infektionsverlauf haben. Bei 2 Prozent verläuft die Erkrankung schwer und 0,7 Prozent werden kritisch krank.

In Deutschland musste 1 Prozent der Kinder mit gemeldeter Infektion hospitalisiert werden. Todesfälle bei Kindern und Jugendlichen ohne Vorerkrankungen seien eine absolute Seltenheit, heißt es von der STIKO. In Deutschland wurden zwei Todesfälle bei Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren an das Robert-Koch-Institut übermittelt. Beide Personen waren schwer vorerkrankt. In den jüngeren Altersgruppen starben insgesamt zwölf Kinder, davon acht mit schweren Vorerkrankungen; zum Teil befanden sich die Betroffenen in palliativer Behandlung.

In Einzelfällen könne es nach einer Coronainfektion zu schwerwiegenden Krankheitsmanifestationen kommen. Hier nennt die STIKO das Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome (PIMS) und Myokarditis, deren Langzeitprognosen nicht endgültig bekannt seien. Ersteres sei eine schwerwiegende Erkrankung, die drei bis vier Wochen nach einer symptomatischen oder asymptomatischen Infektion auftreten könne. Genaue Daten zur Häufigkeit liegen laut STIKO noch nicht vor. Seit Beginn der Pandemie trat das Syndrom bei 398 Kindern und Jugendlichen in Deutschland auf, keiner der Betroffenen starb. Einer Metaanalyse mit 39 einbezogenen Studien zufolge benötigen 71 Prozent der PIMS-Patienten eine intensivmedizinische Behandlung, die Mortalität liegt bei 1,7 Prozent.

Zudem kann es auch durch eine Coronainfektion zu einer Peri- und Myokarditis kommen. In einer Untersuchung aus den USA traten die Herzerkrankungen bei 12- bis 17-Jährigen mit einer Häufigkeit von 1 zu 3000 auf (Inzidenz 32,8 auf 100.000 Personen). Dabei waren Jungen doppelt so häufig betroffen wie Mädchen. 40 Prozent der Erkrankungen traten innerhalb von fünf Tagen nach Covid-19-Diagnose auf. Todesfälle aufgrund von Myokarditis wurden nicht berichtet.

Eine häufig diskutierte Folge von Coronainfektionen ist das Post-Covid-Syndrom oder auch Long Covid. Wie häufig dies bei Kindern und Jugendlichen vorkomme, sei bisher nicht quantifizierbar, schreibt die STIKO. In einer Studie aus Großbritannien wurde beispielsweise ermittelt, dass Long Covid 7 Prozent der 2- bis 11-Jährigen und 8 Prozent der 12- bis 16-Jährigen betreffe. Zwei Studien aus Deutschland und den USA, die neben den coronainfizierten Kindern und Jugendlichen auch eine nicht infizierte Kontrollgruppe berücksichtigten, kamen zu dem Ergebnis, dass sich die Häufigkeit von Long-Covid-Symptomen wie Müdigkeit, Schnupfen, Schlafstörungen oder Kopfschmerzen in den beiden Gruppen nicht unterschied. Die STIKO räumt allerdings ein, dass bei steigenden Infektionszahlen auch bei geringer Inzidenz von Long Covid bei Kindern die Zahl der Betroffenen zunehmen wird.

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