Fast alle Therapien wirken effizienter, wenn man sie früh genug einsetzt. Nicht zu unterschätzen seien auch nicht pharmakologische Interventionen. »In Anbetracht der Tatsache, dass bei Symptombeginn bereits 70 Prozent der Neuronen untergegangen sind, sollte einer gesunden Lebensweise mehr Bedeutung beigemessen werden«, forderte Dingermann.
Dazu gehöre vor allem ausreichend Schlaf von guter Qualität. »Nur dann ist gewährleistet, dass das glymphatische System im Gehirn optimal als Abfallversorgung des Zentralnervensystems fungiert.« Genauso wichtig seien ausreichend Bewegung, weil Myokine innerhalb der Muskulatur die Neuroinflammation modulieren. Als einer der am stärksten modifizierbaren Risikofaktoren bezeichnete der Referent jedoch den Hörverlust. »Wer schlecht hört, sollte sich nicht scheuen, ein Hörgerät zu tragen. Der Weg in die Isolation ist ansonsten programmiert.«
Eine weitere Präventionsmaßnahme kann nun laut Dingermann als belegt angesehen werden: Eine Impfung gegen Gürtelrose schützt vor einer Demenzerkrankung. Mehr noch: Die Immunisierung gegen die Herpesviren verlangsamt auch den Krankheitsverlauf bei bestehender Alzheimer-Demenz in verschiedenen Stadien teils drastisch.