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Apothekenklima-Index 2019

Die Aussichten werden trüber

Die Apotheker in Deutschland sehen zunehmend pessimistisch in die Zukunft: knapp 80 Prozent erwarten eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Entwicklung der Branche. Das ist ein Ergebnis des Apothekenklima-Index 2019, die die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apotheker heute in Düsseldorf im Vorfeld des Deutschen Apothekertags vorstellte. Sorgen bereiten den Apothekern zunehmend auch Lieferengpässe, die Bürokratie und das geplante E-Rezept.
Christina Hohmann-Jeddi
24.09.2019  13:18 Uhr

Für den von der ABDA in Auftrag gegebenen Apothekenklima-Index werden jährlich 500 Apothekeninhaber zu ihren Erwartungen und Planungen befragt. Dabei wird die Branchenentwicklung immer pessimistischer gesehen, berichtete ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold in Düsseldorf. Acht von zehn Apothekern gehen von einer Verschlechterung aus, fast jeder Dritte sogar von einer »deutlichen Verschlechterung«. Dieser Anteil ist von 11,8 Prozent in 2016 auf 31,2 Prozent in 2019 angestiegen. »Auch die Erwartungen für die Entwicklung der eigenen Apotheke trüben sich ein«, berichtete Arnold. So geht fast jeder zweite Apothekeninhaber von einer Verschlechterung der Situation aus. Die Zahl der Inhaber, die von einer deutlichen Verschlechterung ausgehen, hat sich von 2016 mit 4,4 Prozent auf 2019 mit 11,6 Prozent fast verdreifacht. »Das zeigt eindrucksvoll, was in dieser Branche passiert ist«, so Arnold.

Trotz allem zeige sich bei der Beschäftigung in Apotheken eine stabile Lage, die Zahl der Arbeitsplätze habe sogar zugenommen. Zudem plant mehr als jeder zweite Apotheker, weitere Mitarbeiter einzustellen. Das zeige ganz deutlich, dass »menschliche Beratung Menschen braucht«, sagte Arnold. Doch bei der Gewinnung von Mitarbeitern treten zunehmend Probleme auf, wie die Befragung ergab. So rechnen fast drei Viertel der Inhaber mit nur einem Bewerber auf eine ausgeschriebene Stelle als Apotheker, das ist deutlich pessimistischer als noch 2016. Trotz steigender Zahl der Studierenden und der Approbationen sei Apotheker immer noch ein Engpassberuf. »Ausgeschriebene Stellen bleiben durchschnittlich 143 Tage offen«, sagte der ABDA-Vizepräsident.

Der Apothekenklima-Index zeigte auch, dass Stressfaktoren weiter zunehmen. Vor allem Lieferengpässe sind ein stark wachsendes Problem. »Die Lieferengpässe sind in der Befragung inzwischen auf Platz zwei der Stressoren im Apothekenalltag vorgerückt«, berichtete Arnold. Auf Platz eins ist nach wie vor der hohe Bürokratieaufwand in den Offizinen. Aber gerade auch die Einhaltung der Importquote und die Rabattverträge werden zunehmend als Ärgernis empfunden. »Das ist das, was den Kollegen den Arbeitsalltag erschwert.«

Entsprechend ist der Abbau des Bürokratieaufwands ein wichtiges gesundheitspolitisches Thema für die befragten Apothekeninhaber. Am häufigsten wünschen sie sich allerdings Planungssicherheit (90 Prozent) und stabile beziehungsweise bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen (79 Prozent). »Apotheker brauchen klare Rahmenbedingungen für eine langfristige Sicherung der Arzneimittelversorgung«, so Arnold. Diese sollten zeitnah geschaffen werden.

Schließlich wurden die Apotheker auch zu den aktuellen Themen E-Rezept und pharmazeutische Dienstleistungen befragt. Das geplante E-Rezept sehen die Apotheker mit Sorge. »Vorteile wie den Rückgang von Rezeptfälschungen, Arztrücksprachen und Retaxationen werden zwar gesehen«, betonte Arnold. Doch die Sorgen zu der Thematik überwiegen demnach. So rechnen 81,8 Prozent mit einer Zunahme des Versandhandels als Folge und 46,8 Prozent mit einem stärkeren Wettbewerb unter Offizinapotheken. Positiv dagegen werden die geplanten pharmazeutischen Dienstleistungen wahrgenommen. »Für die Medikationsanalyse und das Medikationsmanagement stehen die Apotheker bereit, sagte Arnold. Und auch in die Prävention wollen Apotheker verstärkt einsteigen. So würden mehr als zwei Drittel der befragten Bluthochdruck-Screenings und Maßnahmen zur Diabetes-Früherkennung anbieten wollen. Eine Grippeschutzimpfung will ein Drittel in das Repertoire der Dienstleistungen aufnehmen. 

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