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Pandemie-Umsätze in Apotheken

»Die Apotheken haben sich das verdient!«

Die Apotheken haben im Pandemiejahr 2021 Mehrumsätze von rund 2,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. Auf der Wirtschaftskonferenz des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) wies ABDA-Geschäftsbereichsleiterin Claudia Korf allerdings darauf hin, dass dies Sondereffekte seien. Korf warnte vor den Auswirkungen einer Sparreform im Pharma- und Apothekenmarkt.
AutorKontaktBenjamin Rohrer
Datum 27.04.2022  18:00 Uhr

Die Coronavirus-Pandemie hat den Apotheken vieles abverlangt. Die Apothekenteams stellten Desinfektionsmittel her, verteilten rund 440 Millionen Atemschutzmasken, führen weiterhin Tests durch, verteilten bislang rund 100 Millionen Impfstoffdosen im gesamten Gesundheitswesen, haben inzwischen knapp 90.000 Dosen selbst verimpft und rund 97 Millionen Impf- bzw. Genesenenzertifikate ausgestellt. Klar ist: Diese Mehrarbeit muss entlohnt werden. Für jede einzelne, neue Aufgabe wurden zumeist in zeitlich befristeten Verordnungen Zusatz-Honorare festgelegt, die die Apotheken für ihre Leistungen erhalten. Im Jahr 2020 kamen durch diese Sonder-Aufgaben laut DAV somit rund 400 Millionen Euro zusätzlich an Apotheken-Umsatz zusammen. Am heutigen Mittwoch präsentierte Claudia Korf, ABDA-Geschäftsbereichsleiterin Ökonomie, bei der DAV-Wirtschaftskonferenz die Wirtschaftszahlen des Pandemiejahres 2021.

Demnach lag der Mehrumsatz bei rund 2,5 Milliarden Euro. Die vom Bundesamt für Soziale Sicherung ausgezahlten Honorare teilen sich folgendermaßen auf: Rund 1,4 Milliarden Euro erhielten die Apotheken für die Maskenverteilung, 492 Millionen Euro wurden 2021 für die Covid-19-Zertifikate ausgezahlt und weitere 96 Millionen Euro flossen für die Impfstoffverteilung. Die Test-Honorare lassen sich laut ABDA nur schätzen – diese könnten im vergangenen Jahr laut Korf bei etwa 500 Millionen Euro gelegen haben.

Gesamtumsatz von 62 Milliarden Euro

Insgesamt lag der Umsatz der Apotheken im vergangenen Jahr bei 62,43 Milliarden Euro. 80 Prozent des Umsatzes stammen laut DAV aus dem Rx-Bereich, 8,4 Prozent aus dem apothekenüblichen Sortiment, 7,1 Prozent aus dem OTC-Bereich und die restlichen 4 Prozent stammen aus den oben beschriebenen Corona-Sondereffekten. Korf zufolge hätten die Apotheken aber auch ohne diese Sondereffekte ein erfolgreicheres Jahr gehabt als noch 2020: Ohne die Corona-Einnahmen lag der Gesamtumsatz im vergangenen Jahr demnach rund 3 Milliarden Euro höher als noch 2020. Insbesondere im GKV-Bereich seien die Umsätze angestiegen (6,1 Prozent). Im OTC-Markt ist der Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorjahr laut Korf um 1,2 Prozent gesunken. Allerdings: Auch der Versandhandel wuchs im OTC-Bereich deutlich langsamer als noch in den Vorjahren.

Die Ökonomie-Chefin der ABDA warnte jedoch ausdrücklich davor, die positiven Wirtschaftszahlen als Argumentationsbasis für Honorar-Kürzungen zu nehmen. Korf nahm Bezug auf die vor einigen Wochen bekanntgewordenen Sparpläne des Bundesgesundheitsministeriums, nach denen der Kassenabschlag auf 2 Euro erhöht und die Mehrwertsteuer auf Arzneimittel auf 7 Prozent abgesenkt werden könnte. Die PZ hatte bereits berechnet, dass beide Maßnahmen in Kombination das Apothekenhonorar um rund 490 Millionen Euro über den zweijährigen Zeitrahmen kürzen könnten. Mit eindrücklichen Worten in Richtung Gesundheitspolitik erklärte die ABDA-Expertin: »Reflexhaft werden hier einmal mehr die Apotheken als Einsparquelle gesehen, andere Sektoren werden ausgeklammert. Die Mehrumsätze in der Pandemie sind kein Geschenk, die Apotheken haben sich das verdient. Es ist ein Skandal, den Lohn dieser Arbeit zu nehmen, um uns abzustrafen. Wir haben der Politik geholfen und der Gesellschaft gedient«, so Korf.

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