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Gemeinwohlökonomie

»Die Allgemeinheit muss auch etwas von meiner Apotheke haben«

Apotheker Albrecht Binder von der St. Rochus Apotheke in Steinheim möchte den Einfluss seiner Offizin auf die Umwelt und soziale Aspekte messen. Dafür stellt er alle zwei Jahre eine sogenannte Gemeinwohlbilanz auf. Im PZ-Interview erklärt er, wie sein Apothekenbetrieb und Team davon profitieren, wo Apotheken in Nachhaltigkeitsbereichen eher schlecht abschneiden und warum diese Bilanzierung verpflichtend für alle Unternehmen sein sollte.
Charlotte Kurz
18.08.2021  10:30 Uhr

Vorteile: Mehr Transparenz, Diskussionen und Verbesserungsmöglichkeiten

PZ: Wo liegen die Vorteile der Gemeinwohlbilanzierung?

Binder: Durch die Bilanzierung entsteht eine Vergleichbarkeit innerhalb der Branche und auch über Jahre hinweg. Ich sehe meine Bilanz und kann mir überlegen, was kann und will ich dafür tun, um diese zu verbessern. Unternehmen könnten voneinander lernen und sich anschauen, warum die anderen in manchen Bereichen besser abschneiden. Die Bilanzierung ist für mich damit ein Controlling-Instrument für mehr Nachhaltigkeit. Zudem gibt es durch die Bilanz auch mehr Transparenz gegenüber der Kundschaft. Diese kann entscheiden, je nach Bepunktung der Bilanz, wo sie einkaufen will. Heute müssen sie sich mühsam durch Bio- und Fairtrade-Siegel kämpfen. Zudem schafft Transparenz auch Vertrauen. Kunden und Kundinnen verstehen viel besser, warum wir welche Produkte empfehlen, wenn wir auch erklären können, warum wir die Empfehlungen geben.

PZ: Was hat sich im Umgang mit Ihrem Team geändert?

Binder: Durch die Bilanzierung wird genau geprüft, wo erreichen wir wie viele Punkte, in welchem Bereich können wir uns verbessern. Dadurch wird so viel positive Energie freigesetzt. Wir führen hierfür einmal im Jahr eine aktive Finanzbesprechung durch. Alle meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können genau erfragen, was es beispielsweise mit dem Jahres-Rohertrag von 400.000 Euro auf sich hat. Dabei kriegen sie einen genauen Einblick, dass dieser Betrag nicht in meiner Tasche landet, sondern dass davon auch Steuern, Rücklagen oder Kredite bezahlt werden müssen. Wir diskutieren auch ganz offen darüber, wie viel von letztem Jahr als Boni überbleibt und überlegen, wer wie viel bekommen und wie viel an das Sozialwesen gespendet werden soll. Diese Diskussionen führen zu einem ganz anderen Miteinander.

PZ: Das klingt aber auch nach einem zeitaufwendigen Unterfangen.

Binder: Für die erste Bilanz haben wir etwa 300 Personalstunden eingesetzt. Bei der zweiten 250 und bei der dritten 200 Personalstunden, aber weiter runter werden wir nicht kommen. Man muss das aber im Verhältnis zur Vorbereitung der Finanzbilanz setzen. Hier stecken wir 1200 Stunden pro Jahr hinein. Da wir die Gemeinwohlbilanz nur alle zwei Jahre vornehmen, kommen wir hier auf ein Verhältnis von 1:10.

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