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E-Rezept-Einführung

»Die Ärzte verstehen die Dimension des Themas nicht«

Die weitere Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland ist keine Frage der Technik, sondern des Wollens. Das betonte Gematik-Geschäftsführer Markus Leyck Dieken gestern bei der Handelsblatt-Jahrestagung »Health – The Digital Future 2022« in Berlin. Dabei sparte Leyck Dieken nicht mit Kritik an Teilen der Ärzteschaft.
Anne Orth
09.11.2022  11:30 Uhr
»Die Ärzte verstehen die Dimension des Themas nicht«

Am 3. November hatte mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) die letzte verbliebene ärztliche Standesvertretung die aktive Einführung des E-Rezepts vorerst gestoppt. Hintergrund ist, dass sich der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber im September gegen das Einlösen von E-Rezepten mit der elektronischen Gesundheitskarte (EGK) ohne PIN-Eingabe ausgesprochen hatte, da dies aus Datenschutzgründen riskant sei. Die KV hatte den Einlöseweg über die EGK zur Bedingung gemacht, sich weiter aktiv am Projekt zu beteiligen. Für die Ärzteschaft sei es »nicht zumutbar, noch bis Mitte des nächsten Jahres nahezu ausschließlich papiergebundene E-Rezepte auszustellen«, begründete die KVWL ihren Rückzug. Kelber besteht nun darauf, dass bis zum Sommer 2023 eine sichere Lösung zur Verfügung steht. Für den Rückzug der Ärzte hat er nach eigener Aussage kein Verständnis, da das »E-Rezept als solches und die drei ursprünglich vorgesehenen Einlösewege konsentiert und funktionsfähig« seien.

»Die Apotheker können es«

Enttäuscht über den Rückschlag bei der E-Rezept-Einführung durch den Rückzug der KVWL zeigte sich Gematik-Chef Markus Leyck Dieken. »Die Apotheken können es, die Zahnärzte können es, nur die Ärzte verstehen offenbar die Dimension des Themas nicht«, kritisierte der Gematik-Geschäftsführer gestern bei der Handelsblatt-Jahrestagung »Health – The Digital Future 2022« in Berlin . Die Softwarehäuser bräuchten aber die Unterstützung der Mediziner. »Die Programme können nur ausreifen, wenn sie genutzt werden«, erläuterte Leyck Dieken. Eine vollständige End-to-End-Verschlüsselung sei nicht möglich. In anderen Ländern wie beispielsweise Estland sei das E-Rezept die Anwendung, die am meisten genutzt werde.

Die Technik sei in Deutschland vorhanden, sie müsse aber genutzt werden, forderte der Gematik-Chef. Die Grundhaltung sei entscheidend. Skandinavische Länder seien bei der Digitalisierung wesentlich weiter, da sie bei diesem Thema eine andere Haltung hätten, sagte Leyck-Dieken.

Der Gematik-Geschäftsführer hob einige Vorteile hervor, die die Einführung elektronischer Rezepte mit sich bringe. So könnten Patienten damit unkomplizierter eine Folgeverordnung bekommen. Beipackzettel könnten den Versicherten in verschiedene Sprachen übersetzt zugänglich gemacht werden. Außerdem könne damit die Arzneimittelsicherheit verbessert werden, da es möglich sei, verunreinigte Präparate lückenlos nachzuverfolgen. Leyck Dieken kündigte an, dass die Gematik bis Mitte kommenden Jahres Sicherheitslücken beim E-Rezept schließen werde. Auch der Einlöseweg über die Gematik-App müsse weiterentwickelt werden. Der Gematik-Geschäftsführer sieht aber auch Erfolge: Immerhin seien in Deutschland insgesamt bereits 600.000 elektronische Rezepte eingelöst worden. Allein am 7. November waren es 16.000 E-Rezepte, informierte Leyck Dieken.

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