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Suizidalität und Demenz

Diagnose und Aufnahme ins Heim sind kritisch

Mehr als 10.000 Menschen nahmen sich 2022 in Deutschland das Leben – deutlich mehr als im Vorjahr. Die Suizidraten steigen mit dem Alter deutlich an und Männer begehen häufiger Suizid als Frauen. Welche Rolle spielt eine schwere Erkrankung wie eine Demenz?
Brigitte M. Gensthaler
14.12.2023  09:00 Uhr

Kritischer Zeitpunkt Demenzdiagnose

Das Thema Selbsttötung und Demenz wurde früher kaum beachtet. Inzwischen gelte der Zusammenhang zwischen Diagnosestellung und Suizidrisiko als gesichert, berichtete Drinkmann. Besonders kritisch seien die ersten 90 Tage nach der Diagnose. Ein eigenständiger Risikofaktor sei ein relativ junges Alter bei Diagnose einer Demenz (vor dem 60. Lebensjahr) oder von Vorstadien. Zu Beginn der Erkrankung könnten selbst wahrgenommene kognitive Beeinträchtigungen, der drohende Verlust der Selbstständigkeit und das Nicht-Vorhandensein einer Heilung den Patienten sehr bedrücken.

Hinzu kommen oft familiäre Spannungen. Wenn Betroffene spüren, wie stark ihre pflegenden Angehörigen be- oder überlastet sind, empfinden sich manche selbst nur noch als Belastung. Dies könne Schuldgefühle und Suizidgedanken auslösen.

»Daher sind Suizidprävention, individuelle Krisenhilfe und therapeutische Angebote für Menschen mit Demenz speziell nach der Diagnosestellung besonders relevant«, erklärte der Psychologe. Beispielsweise hat die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft ein Projekt »Ehrenamtliche Begleitung von Menschen mit beginnender Demenz« ins Leben gerufen. Geschulte Erstbegleiter unterstützen von Anfang an. Das Projekt wird vom Bundesseniorenministerium finanziell gefördert.

Reden hilft

Wie können Angehörige suizidale Tendenzen erkennen? »Suizidalität kann sehr individuell sein und am Anfang zeigen sich oft dezente Zeichen«, berichtete Drinkmann. So könne es sein, dass jemand das Interesse an seinem Hobby verliert. Offensichtlicher sind explizite Fragen nach dem Sinn des Lebens, die Angst vor dem Verlust der Autonomie im Leben und depressive Stimmung. Partner und Angehörige sollten dies offen ansprechen und keine Bedenken haben, dass sie die Person damit erst »auf den Gedanken bringen«.

Dies gilt auch für Apothekenteams, die Veränderungen bei ihren Kunden bemerken. »Ansprechen ist immer hilfreich und steigert das Risiko auf gar keinen Fall«, erklärte der Experte. Die Arbeitsgruppe »Alte Menschen« der NaSPro und die ABDA hat einen Gesprächsleitfaden entwickelt, der ermutigen und helfen soll, das Gespräch zu beginnen.

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