Diabetes kostet Zähne |
Brigitte M. Gensthaler |
07.02.2023 12:35 Uhr |
Die Zahnärztin mahnte zur regelmäßigen Zahnpflege mit flouridhaltiger Zahnpasta zu Hause und der Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis zwei- bis viermal pro Jahr, um Biofilmen keine Chance zu geben.
Gemäß der S3-Leitlinie »Häusliches chemisches Biofilmmanagement in der Prävention und Therapie der Gingivitis« (Stand November 2018) stellt die sorgfältige mechanische Mundhygiene mit Zähneputzen und Interdentalreinigung die Basis zur Prophylaxe und Therapie der Gingivitis dar. Die zusätzliche Anwendung einer antimikrobiellen Mundspüllösung kann deren Erfolg verbessern (Plaque- und Gingivitisreduktion). In der Leitlinie werden als Inhaltsstoffe ätherische Öle, Chlorhexidin, Triclosan/Copolymer, Aminfluorid/Zinnfluorid und Cetylpyridiniumchlorid genannt. Muss innerhalb kurzer Zeit (etwa zwei bis vier Wochen) eine hohe Keimzahlreduktion erreicht werden und ist ein mechanisches Biofilmmanagement nicht möglich, sollten Chlorhexidin-haltige Spüllösungen (≥ 0,1 Prozent) verwendet werden.
Arweiler wies zudem auf Marker für den subklinischen Abbau von Bindegewebe hin. Matrix-Metalloproteasen wie MMP-8 im Speichel könnten Veränderungen im Kollagenumsatz und Entzündungsprozesse anzeigen. Bei einer Parodontitis steige die MMP-8-Aktivität bereits an, wenn sich klinisch noch keine Entzündung dokumentieren lässt. Die MMP-8-Konzentration im Speichel kann mit einem Schnelltest erfasst werden; zur Diagnose einer Parodontitis müsse der Zahnarzt aber die Zahnfleischtaschen bei allen Zähnen sondieren.