Deutsche versinken im Internet |
Die Menschen wurden gleichzeitig auch gefragt, was ihnen am meisten Spaß in ihrer Freizeit macht. Wer nun denkt, dass diese Rangfolge der Liste der regelmäßigen Freizeitaktivitäten ähnelt, täuscht sich. Denn statt online steht ausschließlich offline ganz oben auf dem Freizeit-Wunschzettel vieler Deutschen. Fast drei Viertel der Befragten verbringen am liebsten Zeit mit ihrem Partner (74 Prozent). Den zweithöchsten Spaßfaktor hat für viele die körperliche Nähe: 70 Prozent geben Erotik und Sex an. Hoch im Kurs stehen auch spontane Aktivitäten und »Ausschlafen« (je 68 Prozent).
In der Rangliste folgen Hobby, Zeit in der Natur und mit Tieren, essen gehen, gemeinsame Aktivitäten mit den Kindern und Ausgehen mit Freuden. »Also all das, was eben nicht bei den häufigsten Freizeitaktivitäten auftaucht, denn die sind ja ganz klar medial geprägt«, sagte Reinhardt weiter. Smartphone, Internet, Fernsehen und Co. tauchen dagegen erst im mittleren unteren Spaßfaktor-Zufriedenheitsranking auf. »Da merken wir: Wir sind auch in der Freizeit mittlerweile Getriebene und geben uns oft eher mit dem zufrieden, was einfach und unkompliziert ist.«
Das sei aber oft nicht unbedingt das, was die Menschen eigentlich wollen. Reinhardt riet deshalb, die eigene Freizeit am besten ganz traditionell für Erholung, Kontakt zu anderen und gut tuenden Dingen zu nutzen.
Die überraschendste Erkenntnis des »Freizeit-Monitors« sei gewesen, dass der Sport eine Renaissance erlebe. »Mehr als die Hälfte der Deutschen ist wenigstens einmal pro Woche sportlich aktiv. Vom Joggen und Fitnessstudio bis hin zum Spaziergang – das hat alles zugenommen. Da merken wir wirklich, dass die Deutschen Sport wieder ein Stück weit für sich entdeckt haben.« 2010 gaben nur 31 Prozent Sport als regelmäßige Aktivität an, 2025 waren es 51 Prozent.
Ein Trick zu mehr Zufriedenheit im Alltag sei Ausgewogenheit, sagte Reinhardt weiter: »Dass man eine gute Balance findet zwischen online und offline, zwischen Aktivität und Passivität, zwischen Individualität und Gemeinschaft.« Aktuell gelinge das dem »Freizeit-Monitor« zufolge eher Frauen als Männern und eher Älteren als Jüngeren. Sie würden ihre Freizeit insgesamt etwas emotionaler oder positiver erleben.
Wenn dieser Spagat generell besser gelinge, sei die Gesellschaft auf dem absolut richtigen Weg. »Dann ist die Freizeit auch wieder deutlich zufriedenstellender für die Bundesbürger.«