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Tag der offenen Apotheke 

»Der Funke muss überspringen«

Viele Apotheken finden kaum noch Personal oder müssen schließen, weil es keinen Nachfolger gibt. In Mecklenburg-Vorpommern geht man daher besondere Wege, um den Nachwuchs für Apothekenberufe zu begeistern. Am Mittwoch öffneten zahlreiche Offizinen ihre Türen für Schülerinnen und Schüler. Die PZ hat eine der Apotheken in Ueckermünde besucht. 
Lukas Brockfeld
18.07.2025  16:20 Uhr

Viele Apotheken kämpfen mit einem Mangel an Nachwuchs und Fachkräften. In Mecklenburg-Vorpommern war der Mittwoch daher der »Tag der offenen Apotheke«, an dem viele Apotheken ihre Türen für Schülerinnen und Schüler öffneten. Die Jugendlichen sollen so den Arbeitsplatz Apotheke kennenlernen und idealerweise für einen entsprechenden Ausbildungsweg begeistert werden.  

Susann Rösel-Jacobasch ist Vorsitzende des Nachwuchsausschusses der Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern und hat den Tag der offenen Apotheke mit ins Leben gerufen. Da versteht es sich von selbst, dass auch ihre Adler Apotheke in Ueckermünde zum wiederholten Mal am Aktionstag teilnimmt. »Im vergangenen Jahr hatten wir eine ganze Schulklasse hier, die für eine Stunde den Arbeitsplatz Apotheke kennenlernen konnte. Ich habe ihnen alles gezeigt, Infomaterial mitgegeben und die Jugendlichen durften selbst eine Salbe herstellen«, erzählt die Apothekerin im Gespräch mit der PZ. 

Apotheken müssen selbst aktiv werden

Nach ihrer Erfahrung seien Schulen gerne bereit, bei Aktionen wie dem »Tag der offenen Apotheke« mitzumachen, wenn man aktiv auf sie zugeht. Die Apothekerkammer stelle dazu eigens Plakate, Flyer und andere Infomaterialien bereit. »In jede Schule kommt regelmäßig ein Berufsberater. Die Apotheken können gut mit ihnen Kontakt aufnehmen und sich für entsprechende Aktionen verabreden«, erklärt Susann Rösel-Jacobasch.

Die Approbierte wünscht sich, dass mehr Apotheken in der Nachwuchsgewinnung aktiv werden: »Wir Apotheker müssen begreifen, dass wir auch Unternehmer sind. Wir müssen aktiv Personal anwerben und halten. Außerdem müssen wir bereit sein, am großen System mitzuarbeiten und vor Ort aktiv werden.«

Für Susann Rösel-Jacobasch beschränkt sich das nicht nur auf einzelne Aktionstage. Mehrfach war sie beispielsweise mit Ständen auf lokalen Berufsmessen aktiv, um für Apothekenberufe zu werben. Die Schüler konnten hier beispielsweise ein Apotheken-Memory lösen und so spielerisch die Apotheke kennenlernen. Gemeinsam mit dem Nachwuchsausschuss hat sie außerdem angestoßen, dass die Apothekerkammer seit dem 1. April einen eigenen Nachwuchskoordinator beschäftigt. 

Vom Praktikanten zum PKA 

Für die Adler Apotheke zahlt sich das Engagement bereits aus. Am »Tag der offenen Apotheke« waren die Schüler Isabelle Mundt und Bohdan Flusov in der Offizin zu Gast. Isabelle Mundt ist dabei nicht nur für einen Tag in der Apotheke, sondern absolviert gleich ein zweiwöchiges Praktikum. Nach ihrem Abitur kann sie sich durchaus vorstellen, einen Apothekenberuf zu ergreifen. »Es gefällt mir, dass man so viel Abwechslung hat, ich mache jeden Tag etwas anderes«, erzählt die Abiturientin. 

Bohdan Flusov ist schon einen Schritt weiter. Im August beginnt er in der Adler Apotheke eine Ausbildung zum Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten (PKA). »Eigentlich habe ich hier nur ein normales Schülerpraktikum gemacht, aber es hat mir sehr gut gefallen und als mir eine Ausbildung angeboten wurde, konnte ich nicht nein sagen«, berichtet der Schüler. 

Die Jugendlichen erhalten in der Adler Apotheke den vollen Einblick und lernen beispielsweise die Lagerhaltung und die Computersysteme kennen. Isabelle Mundt besucht den Kunst-Leistungskurs ihrer Schule und konnte ihre kreativen Fähigkeiten dazu nutzen, das Schaufenster der Apotheke neu zu gestalten. Am Mittwoch fertigten die beiden Schüler außerdem eine Handcreme im Labor an. »Die ist für meine Großmutter, die freut sich bestimmt«, erzählt Isabelle Mundt.

Begeisterung wecken

»Wir Apotheker müssen selbst vor Ort aktiv werden und am besten Leute aus der Region für die Region gewinnen«, erklärt Susann Rösel-Jacobasch. Die Apothekerin ist davon überzeugt, dass auch ländliche Regionen für junge Leute attraktiv sein können. Diese würden die Vorzüge von Kleinstädten und Dörfern oft gar nicht kennen. »Ich würde mir wünschen, dass mehr Pharmazeuten im Praktikum aufs Land gehen. Das sollte gezielt gefördert werden, zum Beispiel indem man die Studenten bei der Wohnungssuche und den Kosten unterstützt«, sagt die Approbierte. 

»Man muss den Funken überspringen lassen«, betont Rösel-Jacobasch. Apotheken sollten angesichts des Fachkräftemangels keineswegs resignieren, sondern selbst aktiv werden. Daher steht für Susann Rösel-Jacobasch jetzt schon fest, dass die Schülerinnen und Schüler der Region auch im nächsten Jahr ihre Apotheke besuchen werden. 

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