Pharmazeutische Zeitung online
Christian Buse (BVDVA)

»Der Einlöseweg EGK löst keine Probleme«

Einige Versandhändler und Apotheken-Plattformen haben viel Geld in die pünktliche Einführung des E-Rezeptes investiert und müssen nun mit Verlusten leben. Stehen auch die deutschen Versandapotheken unter Druck? Und: Wie beurteilen die deutschen Versender die technische Diskussion um die E-Rezept-Einlösung? Antworten dazu gibt Christian Buse, Apotheker und Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Versandapotheken (BVDVA).
Benjamin Rohrer
07.10.2022  09:00 Uhr

PZ: Herr Buse, auch der deutsche Versandhandel hat das E-Rezept stets als »Gamechanger« gesehen und sich Umsatzsteigerungen erhofft. Nach dem eigentlichen flächendeckenden Start, der für Januar 2022 vorgesehen war, ist eine der beiden Testregionen abgesprungen und in der andere testen wenige Praxen und Apotheken das E-Rezept. Wie ist der Start aus Sicht der deutschen Versandapotheken zu bewerten?

Buse: Das ist schon mit Enttäuschung und etwas Verwunderung verbunden. Grundsätzlich scheint es in Deutschland kaum möglich zu sein, große (digitale) Infrastrukturprojekte umzusetzen, hier müssen wir besser werden. Der Rückzug der KVSH kurz vor Projektstart irritiert. Denn der Übertragungsweg via E-Mail ist eigentlich smart, er war nur so wohl niemals spezifiziert worden. Es war dann auch für uns nicht klar, weshalb die Ärzte in Schleswig-Holstein nicht wenigstens die Kernwege, also die Code-Ausdrücke und die Gematik-App, nutzen, um teilzunehmen.

»Der Token ist kein Datensatz«

PZ: Die Kritik des Datenschutzes in Schleswig-Holstein bezog sich auch auf einige Apotheken-Apps, in denen nach Einscannen des Codes Rezept-Informationen einsehbar waren. Auch deutsche Versender bieten die Scan-Funktion in ihren Apps an. Welchen Umgang mit dem Token empfehlen Sie ihren Mitgliedern?

Buse: Der Token an sich ist kein Gesundheitsdatensatz, er enthält keine persönlichen Daten, vielmehr dient er als Schlüssel zum Abruf der Daten. Das Einscannen des Codes ist somit unproblematisch. Allerdings sollte er unserer Einschätzung nach nicht direkt in den Apps ausgelesen werden – das darf nach unserer Lesart zurzeit nur die Gematik-App. Fernab dieser Frage sollten wir so schnell wie möglich mit den Papierausdrucken starten, um das System voranzubringen.

PZ: Diese Aussage verwundert – schließlich tritt der BVDVA für eine Digitalisierung des Verordnungssystems ein. Die Aushändigung von Codes auf Papier ist nicht wirklich fortschrittlich.

Buse: Ist sie auch nicht. Wir sollten in dieser Startphase jedoch pragmatisch agieren. Das wichtigste Ziel ist es jetzt, die Leute mitzunehmen, um eine hybride Startphase zu ermöglichen, in der erst die Ausdrucke vorherrschen und mit der Zeit immer mehr die digitalen Übertragungswege genutzt werden. Viel problematischer finde ich es, dass jetzt mit der elektronischen Gesundheitskarte Lösungswege aufgemacht werden, die eigentlich dem Potential der Digitalisierung entgegenwirken. Dieser Einlöseweg bringt keine Entlastung im System.

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