Den Kunden »ganzheitlich betreuen« |
Verena Schmidt |
27.03.2025 18:00 Uhr |
Zusätzlich unterstützt der Apotheker seine Patienten bei der Einrichtung eines digitalen Medikationsplans auf der Versichertenkarte. Außerdem bietet er im Rahmen seines Konzepts ein Rezept-Abo an. Bei vielen Arztpraxen können Folgerezepte inzwischen telefonisch oder per E-Mail bestellt werden. »Sind Patienten nicht in der Lage, sich darum zu kümmern, übernehmen wir die Rezeptanforderung. Auf Wunsch liefern wir die Medikamente per Botendienst auch gleich nach Hause«, erklärt Bagli. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit den Arztpraxen laufe dieses Prozedere inzwischen gut.
Zudem bietet die Apotheke unter anderem eine wöchentliche Verblisterung der Medikation für pflegebedürftige Patienten, die Beratung von pflegenden Angehörigen, eine Vermittlung von Pflegediensten sowie Präventionsleistungen wie Schutzimpfungen und Gesundheitsberatung an.
Patienten für diese Angebote zu gewinnen, ist Bagli zufolge nicht einfach. Das zeigen auch die bislang recht niedrigen Patientenzahlen. Bisher hat der Apotheker mit seinem Team die Medikationspläne von insgesamt 76 Patienten überarbeitet und aktualisiert diese regelmäßig. Dosierungsetiketten, einen elektronischen Medikationsplan und das Rezeptabo nutzen bislang allerdings deutlich weniger Patienten.
Im Beratungsgespräch hebt Bagli daher den Nutzen seiner Angebote für den Patienten hervor. Den größten Benefit des Medikationsplans sehen Patienten seiner Erfahrung nach im Informationsaustausch der verschiedenen Gesundheitsdienstleister. »Viele Patienten verstehen, dass ein aktueller und vollständiger Medikationsplan wichtig ist, wenn man stationär im Krankenhaus aufgenommen wird, um ungewollte Änderungen bei der Medikation zu verhindern.«
Zukünftig will Bagli zusätzlich Entlassberatungen nach dem Krankenhausaufenthalt anbieten. Entlassbrief und -Rezepte sowie der Medikamentenvorrat des Patienten sollen im Rahmen eines Brown-Bag-Reviews in der Apotheke geprüft und anschließend ein temporärer Medikationsplan erstellt werden. Der Austausch mit dem Arzt soll so erleichtert werden. Die neue Dienstleistung befindet sich aktuell noch in der Erprobungsphase, die Resonanz aus den Arztpraxen ist Bagli zufolge bislang gut.