Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Morbus Alzheimer

Den geistigen Abbau verlangsamen 

Ein gutes Jahrhundert vermutet man, dass β-Amyloid-Plaques und/oder Tau-Fibrillen ursächlich an der Entstehung einer Alzheimer-Demenz beteiligt sind. Die Behandlungsmöglichkeiten sind nach wie vor überschaubar. Hoffnung wecken kausale Therapieansätze in fortgeschrittenen klinischen Phasen. 
AutorKontaktKerstin A. Gräfe
Datum 19.06.2023  18:00 Uhr

Memantin nicht nach 16 Uhr einnehmen

Memantin wird bei mittelschweren bis schweren Formen eingesetzt. Der Arzneistoff ist ein Antagonist des glutamatergen NMDA-Rezeptors und wirkt zudem indirekt dopaminerg und zentral anticholinerg. Da Memantin zu erhöhter Unruhe führt, sollte die Einnahme nicht nach 16.00 Uhr erfolgen.

Engwinkelglaukom, Niereninsuffizienz, Prostatahyperplasie und Herzerkrankungen (Herzinsuffizienz, Kardiomyopathien, Arrhythmien, verlängertes QT-Intervall, AV-Block) sind wichtige Kontraindikationen. Des Weiteren kann Memantin Psychosen auslösen.

Mit Ginkgo-biloba-Präparaten lohne sich ein Therapieversuch bei leichter bis mittelschwerer Demenz. Hier könne es zu einer Verbesserung der Alltagskompetenzen und des Gesamteindrucks kommen. Positiv hervorzuheben sei das gute Nebenwirkungsprofil. Die beschriebenen unerwünschten Wirkungen und potenzielle Wechselwirkungen seien zumeist klinisch nicht relevant. Vorsicht sei geboten bei der gleichzeitigen Einnahme von Blutgerinnungshemmern sowie zentral dämpfenden Medikamenten.

Sekretase-Hemmer: Kluge Idee, aber noch nicht anwendungsreif

»Bislang fehlt es allerdings an kausalen Therapien«, monierte Culmsee. Um das neurotoxische Peptid β-Amyloid zu beseitigen, verfolgt man derzeit verschiedene Ansätze. Einer basiere auf der Hemmung der Sekretasen (β und γ), wodurch die Bildung von β-Amyloid durch pathologische Spaltung aus dem Amyloid-Precursor-Protein (APP) verhindert werden soll. Erste Therapieerfolge wurden in der Präklinik erzielt. Aber: »Diese kluge Idee haben wir bislang leider nicht erfolgreich in die Klinik gebracht«, so der Referent.

Ungeachtet dessen stelle sich die Frage, ob dieser therapeutische Ansatz nicht zu spät greift. So wisse man heute, dass die Amyloid-Plaques einen Prozess anzeigen, der längst abgelaufen ist. Sie seien wohl eher ein Hinweis für ein stattgefundenes Geschehen, sozusagen »Grabsteine im Gehirn«.  Und jeder wisse, dass ein Wegräumen von Grabsteinen keine Toten lebendig macht, veranschaulichte der Referent.

Passive Immunisierung mit Antikörpern

Ein weiterer Ansatz ist eine passive Immunisierung mittels monoklonaler Antikörper. Derzeit befinden sich zwei Hoffnungsträger in der klinischen Prüfung. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft in einem beschleunigten Verfahren den Antikörper Lecanemab. In den USA ist der Antikörper seit Anfang des Jahres unter dem Handelsnamen Leqembi™ zugelassen.

»Erstmals konnte der klinische Nachweis erbracht werden, dass eine kognitive Verbesserung erreicht werden kann«, so Culmsee. Aber auch mit Antikörpern wie Lecanemab lasse sich die Neurodegeneration nur verlangsamen und nicht stoppen.

Insgesamt war die Therapie gut verträglich. Am häufigsten zeigten sich für Antikörper typische infusionsbedingte Reaktionen. Zudem trat unter Lecanemab eine inzwischen von Anti-Aβ-Antikörpern bekannte Nebenwirkung auf, eine sogenannte ARIA. Darunter versteht man bestimmte Auffälligkeiten auf MRT-Aufnahmen des Gehirns (Amyloid-Related Imaging Abnormality, ARIA), die sich als vasogene Ödeme oder Mikroblutungen darstellen können.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa