Delta-Variante bei 2,5 Prozent |
Der Virologe Professor Dr. Christian Drosten von der Berliner Charité sagte am Dienstag im Podcast «Coronavirus-Update» (NDR-Info), dass Delta oder ähnliche Varianten «sicherlich bis zum Herbst hier auch das Feld dominieren». Es gelte, bis dahin für eine möglichst hohe Impfquote bei Erwachsenen zu sorgen. «Dann werden wir keine großen Probleme haben» – ein kleines Fragezeichen sehe er diesbezüglich nur beim Thema Kinder.
In England würden Ausbrüche in Schulen durch Delta beobachtet. Bisher gibt es keine zugelassenen Impfstoffe für Kinder unter zwölf Jahren. Die zunehmende Verbreitung von Delta lässt die Fallzahlen in Großbritannien rapide ansteigen. Nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz lange Zeit nur knapp über 20 lag, ist sie derzeit wieder bei rund 46 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Im Nordwesten Englands ist gegen die weitere Ausbreitung eine Offensive mit Massentests und Impfungen gestartet worden. Die englische Gesundheitsbehörde sieht Anzeichen, dass die Delta-Variante pathogener ist und häufiger zu Krankenhauseinweisungen führt.
Drosten sieht aber noch Unklarheiten bezüglich der Eigenschaften von Delta: Er äußerte Zweifel an der Allgemeingültigkeit bisheriger Daten. Für ihn sei der Blick auf die Entwicklung in weiteren Ländern wichtig: Bisher sei aber weder in Dänemark, wo viele Proben analysiert werden, noch in Deutschland in den vergangenen Wochen eine starke Zunahme zu sehen. In Großbritannien sei eine Verdopplung der Werte von Woche zu Woche beobachtet worden.
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