Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
BaFin-Aufsicht

Defizite bei AvP bereits 2016 bekannt

Das Insolvenzverfahren beim Apothekenrechenzentrum AvP läuft. Von strukturellen Problemen, die zur Firmenpleite führten, wusste die BaFin bereits seit 2019. Laut einer Antwort des Bundesfinanzministeriums wurde nun bekannt, dass ein Aufsichtsgespräch der BaFin bereits 2016 bei AvP erfolgte. Grund dafür: Fehlerhafte Meldungen die Zusammensetzung der Geschäftsleitung betreffend. Das Insolvenzverfahren schreitet zudem weiter voran.
AutorKontaktCharlotte Kurz
Datum 08.12.2020  15:30 Uhr

Seit gut einem Monat ist das offizielle Insolvenzverfahren beim Abrechnungszentrum AvP eröffnet. Der Apothekendienstleister aus Düsseldorf ist pleite. Der Grund: Strukturelle Probleme und Missmanagement führten dazu, dass knapp 3000 Offizinapotheken bis heute auf Abschlagszahlungen von Zehntausenden bis teilweise sogar Millionen Euro warten.

Über die strukturellen Probleme und Unregelmäßigkeiten bei AvP wusste die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bereits seit 2019. Laut einer Antwort des Bundesfinanzministeriums (BMF) auf eine schriftliche Frage des FDP-Bundestagsabgeordneten Wieland Schinnenburg ist nun zudem bekannt, dass die BaFin bereits 2016 ein Aufsichtsgespräch mit AvP führte. Schinnenburg forderte in seiner Anfrage an das BMF eine Bestätigung seiner vorliegenden Information, dass bereits 2014/2015 Gespräche der BaFin mit der AvP-Geschäftsführung stattgefunden haben sollen. Die Antwort der parlamentarischen Staatssekretärin des BMF, Sarah Ryglewski, verneinte dies, erklärte jedoch, dass ein Aufsichtsgespräch im März 2016 stattgefunden habe.

Grund für dieses Gespräch waren laut BMF »fehlerhafte Meldungen über personelle Veränderungen in der Geschäftsleitung von AvP.« Laut Gesetz, genauer laut § 24 des Kreditwesengesetzes (KWG), sind Institute und Unternehmen dazu verpflichtet, personelle Veränderungen des Verwaltungs- und Aufsichtsorgans der Deutschen Bundesbank und der BaFin unverzüglich mitzuteilen.

Aufsichtsgespräch nicht direkt mit Firmenpleite verbunden

Es ist zu vermuten, dass AvP diese Mitteilung entweder versäumt hatte oder falsche Informationen angab. Aus diesem Grund forderte die BaFin ein Aufsichtsgespräch ein. Im Nachgang des Gesprächs korrigierte AvP allerdings den Fehler, die Antwort der Bundesregierung erklärte dazu im Wortlaut: »Diese Defizite wurden im Nachgang dieses Aufsichtsgesprächs durch das Institut abgestellt.« Damit gab sich die BaFin damals zufrieden, augenscheinlich gab es vor vier Jahren noch keine Hinweise auf größere strukturelle Probleme, die bis zur heutigen Firmenpleite führten. Allerdings ist damit auch klar, dass bereits vor vier Jahren in der Geschäftsleitung etwas schiefgelaufen war oder zumindest in diesem Punkt einfach schludrig gearbeitet wurde.

Was genau damals vorgefallen war und was in diesem anlassbezogenen Aufsichtsgespräch weiter besprochen wurde, konnte ein BaFin-Sprecher auf Nachfrage der PZ nicht beantworten. Zu einzelnen Instituten dürfe sich die BaFin nicht äußern, betonte der Sprecher.

Der FDP-Abgeordnete Schinnenburg erklärte dazu: »Die BaFin war schon wesentlich früher über Unregelmäßigkeiten bei der AvP informiert. Schon im März 2016 führte die Behörde Aufsichtsgespräche mit der AvP-Geschäftsleitung, wie die Bundesregierung nunmehr kleinlaut einräumen musste. Schon damals hätten die Alarmglocken läuten müssen. Selbst als sich die Hinweise im November 2019 verdichteten, blieb die Behörde untätig. Erst im September 2020 erfolgte eine Reaktion der BaFin, doch da war das Unternehmen quasi pleite und es wurden noch vorschriftswidrig Überweisungen getätigt.«  Laut Schinnenburg habe die BaFin versagt und dadurch viele Apotheken in eine schwierige wirtschaftliche Lage gebracht.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa