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Neues Coronavirus

Das Wichtigste zu SARS-CoV-2

Das Wissen über das neue Coronavirus SARS-CoV-2 erweitert sich ständig. Wir haben den aktuellen Stand kurz zusammengefasst.
AutorKontaktAnnette Mende
Datum 10.03.2020  09:00 Uhr

SARS-CoV-2 gehört zur Familie der Coronaviren. Diese umfasste bis vor Kurzem sechs bekannte Vertreter: HCoV-NL63, -229E, -OC43 und -HKU1 sowie SARS- und MERS-CoV. »Die ersten vier sind weltweit endemisch und häufige Ursachen von leichten respiratorischen Infektionen«, sagte Dr. Victor Corman vom Konsiliarlaboratorium für Coronaviren der Berliner Charité am Freitag beim Forum Reisen und Gesundheit des Centrums für Reisemedizin (CRM) in Berlin. Mit den endemischen Coronaviren infiziere sich jeder Mensch etwa alle zwei Jahre, so Corman. Die Folge sei dann meist eine banale Erkältung – 5 bis 10 Prozent aller Proben von Patienten mit grippalen Infekten seien CoV-positiv.

Die beiden zoonotischen Viren SARS- und MERS-CoV können dagegen schwere Lungenentzündungen hervorrufen. MERS-CoV zirkuliere seit dem Jahr 2012 kontinuierlich, hauptsächlich auf der arabischen Halbinsel, SARS-CoV sei dagegen seit 2004 nicht mehr im Menschen nachgewiesen worden. In Fall dieses Erregers habe die Strategie der Eindämmung (Containment) funktioniert, sagte Corman. Der Ausbruch in den Jahren 2002/2003 sei auf wenige sogenannte Superspreader zurückgegangen. »Die Ansteckungsrate war für die meisten Patienten nur 1. Es gab nur wenige Patienten, die viele andere angesteckt haben«, informierte der Experte.

Der neue Erreger SARS-CoV-2 ist, wie der Name schon sagt, eng mit SARS-CoV verwandt. Wie alle humanen Coronaviren verursacht er in erster Linie respiratorische Symptome wie Husten, Halskratzen und Fieber. Teilweise kommt es aber auch zu schweren Verläufen mit Lungenentzündungen. Corman zufolge gibt es derzeit keine Hinweise darauf, dass mittlerweile bereits zwei Varianten von SARS-CoV-2 existieren. Dies hatten chinesische Forscher im Fachjournal »National Science Review« berichtet.

Ein wichtiger Unterschied zu SARS-CoV ist, dass SARS-CoV-2 auch in den oberen Atemwegen repliziert. »Das Virus befindet sich erst in den oberen Atemwegen und steigt dann ab in die Lunge«, sagte Corman. Das sei wichtig für den Nachweis: Bei Patienten, die bereits seit zwei Wochen erkrankt seien, könne ein Erregernachweis aus dem Nasen-Rachenabstrich bereits negativ ausfallen, während im Sputum noch Viren zu finden seien.

Im Blut repliziere SARS-CoV-2 nicht. Bei Patienten mit sehr hoher Viruslast sei es vereinzelt über eine Leckage in der Lunge zu einem Übertritt ins Blut gekommen. Dann sei im Blut aber nur sehr wenig Virus-RNA nachweisbar gewesen.

Hauptsächlich Tröpfenübertragung

SARS-CoV-2 ist gut von Mensch zu Mensch übertragbar. Der Hauptübertragungsweg ist dabei laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) die Tröpfcheninfektion. Theoretisch möglich sei auch eine Übertragung durch Schmierinfektion, sie spiele jedoch vermutlich eine untergeordnete Rolle. Für die empfohlenen Hygienemaßnahmen bedeutet das, dass vor allem das Husten und Niesen in die Armbeuge oder ein vorgehaltenes Taschentuch sowie das Abstandhalten zu anderen Menschen von Bedeutung sind. Für eine Übertragung von SARS-CoV-2 per Aerosol gibt es laut RKI derzeit keine Evidenz. Anzunehmen sei hingegen, dass auch eine Übertragung über die Bindehaut der Augen möglich sei.

Das RKI geht auf seiner Website (Stand 6. März 2020) von einer Basisreproduktionszahl R0 zwischen 2,4 und 3,3 aus. Das bedeutet, dass ein mit SARS-CoV-2 infizierter Patient etwa drei weitere Personen ansteckt. Um die Epidemie unter Kontrolle zu bringen, müssten demnach zwei Drittel aller Übertragungen verhindert werden, schreibt das RKI. Eine neue Auswertung von 391 Krankheitsfällen und 1286 ihrer engsten Konatkte in China legt nahe, dass es bei SARS-CoV-2 wie bei SARS-CoV einzelne Patienten gibt, die viele anstecken, während die Mehrzahl der Patienten kaum andere infiziert. 80 Prozent der Fälle seien von lediglich 8,9 Prozent der Infizierten ausgegangen, heißt es im Fachjournal »medRxiv« (DOI: 10.1101/2020.03.03.20028423).

Die Inkubationszeit, also der Zeitraum von der Ansteckung bis zum Beginn der Erkrankung, wird derzeit laut RKI auf durchschnittlich fünf bis sechs Tage geschätzt. Die Spannweite reiche jedoch von 1 bis 14 Tage. Zur Dauer der Infektiosität lägen noch keine publizierten Daten vor. Es ist also zurzeit noch unklar, wie lange ein mit SARS-CoV-2 infizierter Mensch andere anstecken kann. Auch zu der Frage, ob jemand, der zwar infiziert ist, aber selbst keine oder nur äußerst schwache Symptome hat, den Erreger dennoch weitergeben kann, sei die Evidenz insgesamt schwach, so das RKI.

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