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Wirkstoffentwicklung

Das waren 2023 die neuen Targets

Im Jahr 2023 wurden in den USA, der EU oder Japan insgesamt 49 neue Arzneimittel zugelassen, Impfstoffe und Gentherapien nicht mitgerechnet. Die meisten von ihnen modulieren bekannte pharmakologische Zielstrukturen. Neun adressieren neue Targets.
Manfred Schubert-Zsilavecz
26.04.2024  08:00 Uhr

Eines der neuen Targets ist der Neurokinin-3-(NK3)-Rezeptor. Er gehört zur Gruppe der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren (GPCR) und wird vom nicht hormonellen NK3-Rezeptor-Antagonisten Fezolinetant (Veoza™) im thermoregulatorischen Zentrum des Hypothalamus selektiv blockiert. Veoza ist indiziert zur Behandlung von moderaten bis schweren vasomotorischen Symptomen (VMS), die mit der Menopause assoziiert sind.

Iptacopan, das den Komplementfaktor B im alternativen Komplementweg hemmt, ist die erste orale Monotherapie für Patienten mit paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH). Nirogacestat, ein γ-Sekretase-Hemmer, der die proteolytische Aktivierung von Notch-Rezeptoren verhindert, ist die erste zugelassene Therapie für den Desmoid-Tumor aus der Gruppe der Fibromatosen. Dieser gutartige Tumor bildet sich an den Muskelfaszien und neigt zur Infiltration in das umliegende Gewebe, weshalb er klinisch zu den aggressiven Läsionen des Weichteilgewebes gezählt wird.

Zwei weitere neue Arzneistoffe, ebenfalls für die Krebstherapie zugelassen, sind Kinasehemmer. Capivasertib inhibiert alle drei Isoformen der Serin/Threonin-Kinase AKT und wurde in Kombination mit Fulvestrant zur Behandlung von lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs zugelassen. Momelotinib (Omjjara®) ist zugelassen zur Behandlung von krankheitsbedingter Splenomegalie oder Symptomen bei Erwachsenen mit moderater bis schwerer Anämie, die an primärer oder sekundärer Myelofibrose erkrankt sind und die noch keinen JAK-Inhibitor bekommen haben oder die mit Ruxolitinib vorbehandelt sind. Es ist der vierte Januskinase-1/2-Hemmer (JAK1/2), der für Myelofibrose zugelassen wurde, aber der erste, der auch den Aktivin-A-Rezeptor Typ 1 (ACVR1) hemmt und damit die Produktion roter Blutkörperchen fördert, um die Anämie zu verbessern.

Antikörper mit neuen Zielstrukturen

Auch zwei zugelassene antikörperbasierte Therapien nutzen neuartige Zielmoleküle. Talquetamab (Talvey®) ist ein bispezifischer Antikörper, der an GPRC5D (G-Protein-gekoppelter Rezeptor der Familie C, Gruppe 5, Mitglied D) auf der Oberfläche von multiplen-Myelomzellen und an CD3 auf T-Zellen bindet und so die T-Zell-vermittelte Abtötung der Krebszellen fördert. Concizumab, das von der japanischen Arzneimittelbehörde zugelassenen wurde, ist für die Behandlung der Hämophilie A und B indiziert. Der monoklonale Antikörper bindet an den Tissue Factor Pathway Inhibitor (TFPI), wodurch die Hemmung des aktivierten Faktors X unterbrochen und somit die Hämostase erleichtert wird.

Zudem wurden auch zwei neue Oligonukleotid-basierte Arzneistoffe für die Behandlung seltener Krankheiten zugelassen. Tofersen, ein Antisense-Oligonukleotid (ASO), das den Abbau der mRNA für Superoxiddismutase 1 (SOD1) fördert, wurde für die Behandlung von Patienten mit amyotropher Lateralsklerose mit SOD1-Mutationen zugelassen. Nedosiran, eine small interfering RNA (siRNA), die auf die mRNA für Laktatdehydrogenase A (LDHA) abzielt, wurde für die Behandlung der primärer Hyperoxalurie Typ 1 zugelassen.

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