Pharmazeutische Zeitung online
Behandlungsfehler-Statistik

Das sind die häufigsten schweren Medikationsfehler

Jedes Jahr gibt der Medizinische Dienst Bund eine Behandlungsfehler-Statistik heraus. Es ist wohl nur die Spitze des Eisbergs. Insbesondere Medikationsfehler gelten als unterdetektiert. Der MB kritisiert, dass immer wieder die gleichen Fehler passieren.
Daniela Hüttemann
17.08.2023  15:30 Uhr
Das sind die häufigsten schweren Medikationsfehler

Der Medizinische Dienst der Krankenkassen hat im vergangenen Jahr 13.059 fachärztliche Gutachten zu vermuteten Behandlungsfehlern, also offiziell gemeldeten Fehlern erstellt. Diese Gutachten hat der Bundesverband genauer analysiert. »In jedem vierten Fall wurden ein Fehler und ein Schaden festgestellt; in jedem fünften Fall war der Fehler Ursache für den erlittenen Schaden«, heißt es in einer Pressemitteilung zur neuen Jahresstatistik.

Insbesondere bemängeln die Gutachter, dass immer wieder die gleichen Fehler passierten, darunter auch schwerwiegende, aber sicher vermeidbare Ereignisse wie Seitenverwechslungen bei Operationen, intraoperativ zurückgelassene Fremdkörper und hochgradiger Dekubitus durch falsche Lagerung, aber auch schwere Medikationsfehler. Diese Fehler gelten als sogenannte Never Events, dürften also überhaupt nicht passieren.

Um die Patientensicherheit zu verbessern, sollten solche Never Events verpflichtend gemeldet werden, fordert der Medizinische Dienst Bund. »Das ist internationaler Standard in der Patientensicherheit. Es ist aus Patientensicht nicht hinnehmbar, dass Deutschland das nicht umsetzt«, so Dr. Stefan Gronemeyer, Vorstandvorsitzender der Organisation. Die geplante Novellierung des Patientenrechtegesetzes biete nun die Chance, eine verpflichtende Nationale Never-Event-Liste einzuführen.

Schwere Medikationsfehler darf es nicht geben

Schaut man sich die Fehlerstatistik genauer an, fällt auf, dass die meisten gemeldeten Fehler Operationen betreffen (32,0 Prozent), gefolgt von der Befunderhebung (23,0 Prozent) und Fehlern in der Pflege (14,1 Prozent). Auf Platz vier mit 5,6 Prozent liegen Fehler in der medikamentösen Therapie. Letztere sind gerade von den Patienten deutlich schwieriger zu erkennen als eine verpatzte OP und dürften daher in Wirklichkeit viel öfter vorkommen.

Von 643 gemeldeten mutmaßlichen Medikationsfehlern wurden 208 als solche gutachterisch festgestellt; jeder dritte gemeldete Fehler wurde also bestätigt. Am häufigsten kam es zu Fehlern bei der Dosierung, gefolgt von Fehlern bei der Applikation, der Gabe eines Medikaments trotz bekannter Allergie und Verwechslungen der Arzneimittel.

Sechs Medikationsfehler führten zu Tod oder schwerem Schaden, in zwei Fällen wurden Chemotherapeutika fehlerhaft appliziert, einmal wurden Opioide bei einem Opioid-naiven Patienten überdosiert und in einem Fall war ein Medikament oder Medizinprodukt kontaminiert. All diese Fehler gehören zu den Never Events, da sie folgenschwer sind und durch bekannte Maßnahmen wie Checklisten, Vier-Augen-Prinzip oder Ähnlichem als vermeidbar gelten.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa