»Das ist eine Frechheit!« |
Für die Krankenkassen könnte das Gesetz teuer werden – die Einsparungen im Arzneimittelbereich werden voraussichtlich stark sinken. Trotzdem reagierte der GKV-Spitzenverband in einem ersten Statement durchaus verständnisvoll. Die Pharmaindustrie habe durch ihre Lieferausfälle das gesamte Gesundheitswesen unter Stress gesetzt. »Es ist absolut notwendig, dass das BMG nun eingreift, um die Arzneimittelversorgung wieder zuverlässiger zu machen«, erklärte Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des Verbandes. Die neuen Ausschreibekriterien begrüßt Pfeiffer. Überraschend ist, dass der GKV-SV eingesteht, dass »die bisherigen gesetzlichen Rahmenbedingungen insgesamt nicht sicherstellen, dass immer genau die Medikamente ausreichend verfügbar waren«. Allerdings: Statt kurzfristiger »Weihnachtsgeschenke für die Pharmaindustrie« fordert der Kassenverband einen Medikamentengipfel, an dem unter anderem die Apothekerschaft beteiligt ist. Die Krankenkassen kündigen zudem an, die Preiserhöhungen im Arzneimittelbereich über die Zusatzbeiträge an die Versicherten weiterzureichen. »Wir warnen vor der Annahme, dass internationale Pharmakonzerne ihre globalen Produktionsstandorte alleine deshalb ändern, weil gesetzlich Krankenversicherte künftig über ihre Krankenkassenbeiträge höhere Medikamentenpreise in Deutschland bezahlen müssen«, so Pfeiffer.