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Depressionen

Darmbakterien beeinflussen psychische Gesundheit

Einzelne Bakterienarten der Darmmikrobiota scheinen vor Depressionen zu schützen, andere sie zu fördern. Darauf weisen Untersuchungen von belgischen Forschern hin, die nun im Fachjournal »Nature Microbiology« veröffentlicht wurden.
AutorKontaktChristina Hohmann-Jeddi
Datum 05.02.2019  15:16 Uhr

Schon seit Längerem ist bekannt, dass die Darmmikrobiota die Psyche beeinflusst. So zeigen Untersuchungen, dass durch eine Veränderung der Zusammensetzung der Darmbewohner auch die Neurobiochemie und das Verhalten des Wirtsorganismus verändert werden kann. Wie die Kommunikation zwischen Darmbakterien und Gehirn erfolgt, ist bislang aber weitestgehend bei Tieren untersucht worden, Studien mit Menschen fehlen. Als mögliche Botenstoffe werden kurzkettige Fettsäuren wie Butyrat, die von einigen Darmbakterien beim Verdauen von Ballaststoffen gebildet werden, aber auch Neurotransmitter wie Serotonin oder GABA, Hormone und Immunsystem-Modulatoren diskutiert.

Um die Darm-Hirn-Achse beim Menschen genauer zu analysieren, untersuchte ein Team um Mireia Valles-Colomer und Professor Dr. Jeroen Raes von der Löwen-Universität in Belgien in zwei großen Kohorten, wie Mikrobiota-Merkmale mit Lebensqualität und Depressionen zusammenhängen. Hierfür werteten sie zunächst die Mikrobiota-Daten und Angaben zur psychischen Gesundheit von 1054 Personen aus, die am Flemish Gut Flora Project (FGFP) teilgenommen hatten. Dabei stellten sie fest, dass das Vorkommen von Butyrat-produzierenden Spezies der Gattungen Faecalibacterium und Coprococcus insgesamt mit einer erhöhten Lebensqualität verbunden war. Bakterienarten der Gattungen Coprococcus und Dialister kamen bei Personen mit Depression vermindert vor. Diese Ergebnisse validierten die Forscher an einer Gruppe von 1063 Personen aus der Dutch LifeLines DEEP-Kohorte.

Zusätzlich erstellte das Team um Raes einen Katalog von Keimen mit neuroaktivem Potenzial, also solchen Spezies, die Substanzen produzieren oder abbauen, die mit dem menschlichen ZNS interagieren können. Dabei zeigte sich, dass Coprococcus-Bakterien den Dopamin-Metaboliten 3,4-Dihydroxyphenylacetat synthetisieren, der ebenfalls mit guter psychischer Gesundheit assoziiert war.

Die Studie zeigt aber nur Zusammenhänge zwischen dem Vorkommen von Bakterien und der Entstehung von Depressionen auf, schreiben die Forscher. Ob bestimmte Bakterienzusammensetzungen tatsächlich das Erkrankungsrisiko beeinflussen, müsste in Interventionsstudien geklärt werden.

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