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Rheumatoide Arthritis

Cortison lässt sich bei Rheuma gut absetzen

Rheuma-Patienten bekommen bei Diagnose-Stellung aufgrund eines akuten Schubs oft ein Corticoid verordnet. Doch wie lange müssen sie es nehmen? Und wie lässt es sich am besten absetzen? Das hat eine europäische Studie unter Leitung der Berliner Charité untersucht.
AutorKontaktPZ/Aponet (zou)
Datum 03.08.2020  08:00 Uhr

Viele Patienten mit rheumatoider Arthritis nehmen dauerhaft geringe Mengen Cortison ein, um die chronisch-entzündliche Erkrankung in Schach zu halten. Bei langfristiger Einnahme erhöht sich jedoch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose und Infektionen. Deshalb wurde in der großangelegten SEMIRA-Studie untersucht, ob sich ein Absetzen des Corticoids negativ auf die Symptome auswirkt.

Das Ergebnis: Bei mehr als der Hälfte der 131 Patienten unter dem ausschleichenden Regime war das problemlos möglich, berichten die Forscher vergangene Woche im Fachblatt »The Lancet«. Alle insgesamt 259 Teilnehmer der Studie, zum Großteil Frauen, hatten neben dem entzündungshemmenden Antikörper Tocilizumab (Roactemra®) mindestens ein halbes Jahr lang Cortison-Präparate erhalten und hatten ihre rheumatoide Arthritis damit weitgehend unter Kontrolle.

Während die Behandlung in der Kontrollgruppe unverändert mit beiden Medikamenten fortgesetzt wurde, setzte die andere Gruppe die Corticoide innerhalb von vier Monaten nach und nach ab, behielt Tocilizumab jedoch bei. Bei 65 Prozent derjenigen, die ihr Cortison-Präparat schrittweise abgesetzt hatten, kam es zu keinem Wiederaufflammen der Entzündung. In der Kontrollgruppe, die weiter eine niedrige Dosis Cortison bekam, war dies bei 77 Prozent der Patienten der Fall. In keiner der beiden Gruppen kam es zu schwerwiegenden Problemen, größeren Veränderungen der Laborwerte oder Entzugserscheinungen.

»Die Behandlungserfolgsrate von 65 Prozent beim Ausschleichen der Cortison-Präparate ist für eine gemeinsame Entscheidungsfindung mit den Betroffenen von großer Bedeutung. Es kann nun im Einzelfall beurteilt werden, ob eine weitere Therapie mit Glucocorticoiden sinnvoll ist oder ein Absetzen versucht wird«, kommentiert Professor Dr. Gerd Rüdiger, Direktor der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Rheumatologie und Klinische Immunologie am Campus Charité Mitte in Berlin.

Corticoide sind hochwirksam für die Behandlung von Entzündungskrankheiten. Bei langfristiger Einnahme unterdrücken sie jedoch die körpereigene Cortison-Produktion. Um Entzugserscheinungen vorzubeugen, müssen solche Medikamente langsam ausgeschlichen werden, damit der Körper die Produktion wieder aufnimmt.

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