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Brustkrebs

Corticoide fördern womöglich Metastasierung

Schweizer Forscher haben in den Metastasen von Brustkrebs-Patientinnen eine erhöhte Dichte an Glucocorticoid-Rezeptoren entdeckt. Zudem konnten sie im Tierversuch zeigen, dass deren Aktivierung sowohl Bildung als auch Wachstum der Metastasen fördert.  Die gängige Gabe von Cortisol-Derivaten, um Nebenwirkungen einer Chemotherapie zu lindern, sollte daher überdacht werden, schreiben die Wissenschaftler im Fachmagazin »Nature«.
AutorKontaktKerstin A. Gräfe
Datum 22.03.2019  14:45 Uhr

Eine große Herausforderung in der Behandlung von metastasierendem Brustkrebs ist die Tumorheterogenität. Darunter versteht man, dass sich die Krebszellen im Laufe der Erkrankung verändern und sie zum Beispiel das Target, gegen das sich die aktuelle Therapie richtet, plötzlich nicht mehr auf ihrer Oberfläche tragen. Das Resultat: Die Zellen werden resistent. Für eine effektive Therapie ist daher ein besseres Verständnis der zellulären und molekularen Prozesse, die der Heterogenität zugrunde liegen, ausschlaggebend.

Um diesen auf die Spur zu kommen, untersuchte das Team um den Biomediziner Dr. Milan Obradovic von der Universität Basel Krebszellen von Patientinnen mit dreifach negativem Brustkrebs. Charakteristisch für diese Tumorart ist, dass sowohl Estrogen- als auch Progesteron- sowie HER2/neu-Rezeptoren fehlen. Diese Krebsform ist daher gegenüber den Standardtherapien resistent und metastasiert zudem sehr häufig . Für ihre Untersuchungen implantierten die Forscher Mäusen menschliche Tumoren. Sie fanden heraus, dass sich im Vergleich zum Primärtumor auf der Oberfläche der metastasierten Krebszellen eine deutlich höhere Rezeptordichte für Glucocorticoide befand. Behandelten sie die entsprechenden Mäuse mit Dexamethason, entwickelten die Tiere schneller Metastasen und starben früher. Zudem war die Wirksamkeit von Paclitaxel, eines der Standardmedikamente bei metastasiertem Brustkrebs, herabgesetzt.

Maßgeblich beteiligt an der Erhöhung der Glucocorticoid-Rezeptoren-Anzahl scheint die Tyrosinkinase ROR1 zu sein. So fanden die Forscher bei den Tieren mit Metastasen eine vermehrte Ausschüttung des Signalmoleküls. Mäuse, denen das Gen für ROR1 entfernt wurde, entwickelten weniger Metastasen und lebten länger. Aus früheren Studien ist bekannt, dass ROR1 die Migration von Krebszellen und deren Ansiedlung in neuem Gewebe fördert.

Aufgrund ihrer Ergebnisse fordern die Autoren einen vorsichtigeren Umgang bei der Verschreibung von Glucocorticoiden an Brustkrebs-Patientinnen. Die Studie mache aber auch deutlich, dass eine Blockierung der Glucocorticoid-Rezeptoren oder die Entwicklung von Anti-ROR1-Antikörpern von Vorteil sein kann und zur Entwicklung neuer Therapien für die Bekämpfung der Metastasierung von Brustkrebs führen könnte, heißt es in einer Pressemitteilung der Universität.

 

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