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Versuche mit Affen

Coronainfektion schadet dem Gehirn deutlich

Tierversuche zeigen, dass Infektionen mit SARS-CoV-2 dem Zentralnervensystem schaden: Forscher fanden bei infizierten Affen schwere Entzündungen und Blutungen im Gehirn – auch bei milder Erkrankung.
AutorChristina Hohmann-Jeddi
Datum 05.04.2022  11:00 Uhr

Covid-19-Patienten berichten häufig von neurologischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Verwirrung und Kognitionsproblemen. Ob das Coronavirus aber das Gehirn selbst angreift und schädigen kann, war bislang unklar. Forscher um Dr. Ibolya Rutkai von der Tulane University in New Orleans haben nun die Effekte des Virus auf das Gehirn in Versuchen mit Affen genauer untersucht und die Ergebnisse im Fachjournal »Nature Communications« veröffentlicht.

Die Forscherinnen und Forscher infizierten hierfür acht Affen, davon vier Makaken und vier Äthiopische Grünmeerkatzen, über verschiedene Routen mit SARS-CoV-2 (mukosal appliziert oder per Aerosol inhaliert). Die Tiere entwickelten alle unabhängig von der Applikationsroute innerhalb einer Woche nach der Virusexposition eine Infektion mit nachweisbarer Viruslast in der Nase. Zwei der Tiere erkrankten so schwer, dass sie vor Studienende eingeschläfert werden mussten. Alle anderen Tiere wurden 24 bis 28 Tage nach der Infektion eingeschläfert, um die Gehirne untersuchen zu können.

In den Hirnschnitten der Affen fand das Team Anzeichen für eine schwere Neuroinflammation, für Mikroblutungen mit und ohne zugehörige Blutgerinnsel sowie Neurodegeneration und Zelltod. Diese Schäden wurden auch in Tieren beobachtet, die keine schwere Lungenerkrankung entwickelt hatten. Dabei ließ sich das Virus nur vereinzelt im Gehirn nachweisen – und zwar ausschließlich in den Gefäßen, vor allem in den Endothelzellen. Das Ausmaß des Befalls hing dabei nicht mit den Ausprägungen der neuronalen Schäden zusammen. Diese seien vermutlich nicht direkt auf den Erreger zurückzuführen, sondern indirekt eine Folge einer unzureichenden Versorgung des Hirngewebes mit Sauerstoff, schreiben die Forscher.

Laut Professor Dr. Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, passen die Ergebnisse der Studie gut zu dem, was man bei Covid-19-Patienten sehe. Auch bei ihnen sei das Virus in Endothelzellen nachweisbar. »Die Beobachtungen sind aber ganz überwiegend auf eine indirekte Entstehung durch Hypoxie, Inflammationssyndrom, Koagulopathie und metabolische Schädigung zurückzuführen. Insbesondere bei den entzündlichen Manifestationen sind Mikroblutungen häufig, wie das auch bei den Affen gezeigt wird. Eine Autopsiestudie vom September 2021 zeigte auch beim Menschen Hämorrhagien. Es gibt auch eine pathologische Studie zur Hypoxie. Im Gegensatz zu den Affen waren das aber alles schwer an Covid-19 erkrankte Menschen, die verstorben sind«, so Berlit.

Die Studie sei methodisch nicht zu beanstanden. Aber es sei immer Vorsicht geboten, wenn man versuche, Ergebnisse aus Tierversuchen auf den Menschen zu übertragen.

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