Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Neue Analyse

Coronaimpfung könnte Long-Covid-Symptome lindern

Es gibt weitere Hinweise, dass Patienten mit Long-Covid-Symptomen von einer Impfung gegen SARS-CoV-2 profitieren könnten.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 20.05.2021  09:30 Uhr

Das Long-Covid-Syndrom ist weiterhin schwer fassbar. Wann beginnt es, welche Symptome gehören dazu und wie sind die Besserungschancen? Betroffene klagen zum Beispiel Wochen nach der abgeklungenen SARS-CoV-2-Infektion über ständige Müdigkeit bis hin zu chronischer Fatigue, Kurzatmigkeit, Muskelschwäche und Schmerzen. Hier ist vieles noch unklar, vor allem zur Behandlung.

Diskutiert wird seit Verfügbarkeit der Covid-19-Impfung, ob diese Long-Covid-Betroffenen eher schadet oder nützt. Eine erste Studie dazu erschien bereits im März. Eine neue Befragung von rund 900 Betroffenen weist nun auf einen Nutzen hin. Nach Angaben der beteiligten britischen Selbsthilfeorganisation LongCovidSOS ist es die bislang größte Analyse ihrer Art.

Die Organisation hatte Betroffene, die nach ihrer Erkrankung geimpft wurden, um eine Bewertung ihrer Symptome vor und nach der Impfung gebeten. Um akute Nebenwirkungen auszuschließen, sollte dabei seit der Impfung mindestens eine Woche verstrichen gewesen sein. Wissenschaftlich begleitet wurde die Befragung von Forschern der University of Exeter Medical School und der University of Kent. Die Ergebnisse erschienen gestern auf der Website von LongCovidSOS sowie auf einem Preprintserver und haben noch kein Peer-Review-Verfahren durchlaufen.

Die Teilnehmer hatten mindestens eine Impfdosis von Astra-Zeneca (50 Prozent), Biontech/Pfizer (40 Prozent), Moderna (8,6 Prozent) oder Janssen (1 Prozent) bekommen. Ausgeschlossen wurden unvollständige Berichte und Berichte von Multiple-Sklerose-Patienten, weil diese Erkrankung häufig mit Fatigue assoziiert ist, sowie von Patienten mit chronischem Fatigue-Syndrom. Abgefragt wurde die Intensität von 14 Symptomen.

Dabei gaben 57 Prozent der Befragten eine Verbesserung ihrer Symptomatik an, während 24 Prozent keinen Unterschied feststellten und 19 Prozent eine Verschlechterung. 27 Prozent der Studienteilnehmer berichteten eine Verbesserung einiger bis aller Symptome und bei keinem Symptom eine Verschlechterung. 24 Prozent hatten je nach Symptom teils bessere, teils schlechtere Erfahrungen, aber im Schnitt war ihr Befinden um 20 Prozent gestiegen. Lediglich 3 Prozent berichteten, dass sich bei ihnen alle Symptome verschlechtert hatten, allerdings oft nur vorübergehend. Aufgeschlüsselt nach Impfstoff zeigte sich folgendes Bild: Die Moderna-Vakzine reduzierte den Symptomscore im Durchschnitt um 31 Prozent, Biontech/Pfizer um 24,4 Prozent und die Adenovirus-basierten Vektorimpfstoffe, also Astra-Zeneca und Janssen, um jeweils 23 Prozent. 

»Diese Daten zeigen, dass es vielen Menschen nach der Impfung besser geht und sich die Symptome nur bei einem kleinen Teil verschlechtern«, fasst Ondine Sherwood von LongCovidSOS zusammen. »Wir hoffen, dass die Ergebnisse dieser Umfrage Menschen mit Long Covid beruhigen und sie nicht zögern, einen der angebotenen Impfstoffe anzunehmen.« Ob Covid-19-Impfungen wirklich einen therapeutischen Effekt haben, sollte jedoch noch in kontrollierten klinischen Studien untersucht werden. Unklar ist auch noch, wie lange der mögliche Effekt anhalten könnte.

Studienautor Professor Dr. David Strain von der Universität Exeter sprach von vorsichtigem Optimismus. »Trotz aller Vorbehalte in Bezug auf Beobachtungsdaten, Selbstberichterstattung über Symptome und mangelnde Zeitkontrolle lässt die überwiegend positive Reaktion bei Menschen, die seit bis zu zwölf Monaten leiden, darauf schließen, dass die Impfung bei den Betroffenen wahrscheinlich keine Verschlechterung verursacht und bei Long Covid möglicherweise von Vorteil sein kann.« Dies sei wichtig, um die Betroffenen vor Reinfektionen zu schützen.

Forscher vermuten, dass Long-Covid-Symptome durch immer noch im Körper vorhandene Coronaviren oder Fragmente verursacht werden – oder von einer aus dem Lot geratenen Immunreaktion nach der Infektion. Eine Hypothese ist, dass eine Covid-19-Impfung dem Körper hilft, eventuelle Virusreste zu eliminieren und das Immunsystem wieder neu auszurichten.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa