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Corona verschärft Drogenproblematik

Illegale Substanzen wie Heroin und Kokain haben wieder mehr Menschen in Deutschland das Leben gekostet. Und die Corona-Krise verschärft Probleme oft noch, und zwar weltweit. In manchen Ländern fällt dabei zunehmend ein Arzneimittelmissbrauch im mittleren Alter auf.
PZ
dpa
25.03.2021  17:00 Uhr
Mehr Substitution und Naloxon gefordert

Mehr Substitution und Naloxon gefordert

Die Bundesbeauftragte lenkte den Blick erneut auf neue Methoden, um Gesundheitsschäden bei Abhängigen zu minimieren. Darüber sollte man nicht nur nachdenken, sondern sie in Modellprojekten testen. «Beim Anti-Opiat-Nasenspray Naloxon legen wir damit bald bundesweit los.» Nötig seien eine noch flächendeckendere Versorgung mit Ersatzstoffen (Substitution) und mehr Unterstützung in «Übergangssituationen» wie bei Haftentlassungen. «All das kann Leben retten.»

In der Statistik nicht erfasst sind Folgen von Alkohol und Rauchen, die nach wie vor die größten Gesundheitsschäden anrichten. Am Konsum von Tabak sterben jährlich 127.000 Menschen, wie es im jüngsten Jahresbericht der Drogenbeauftragten hieß. In der Corona-Krise haben die Menschen in Deutschland nun weniger Alkohol getrunken als zuvor – aber wohl mehr geraucht. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor, das am Donnerstag Details zu Steuereinnahmen, Produktion und Preisen von Genussmitteln vorlegte.

Sehr stark ging demnach der Bierkonsum zurück, und zwar um 5 Liter auf 86,9 Liter pro Kopf. Als einen Grund sehen Experten fehlende Trinkgelegenheiten wegen geschlossener Gaststätten und abgesagter Großveranstaltungen.

Weltweit mehr ältere Abhängige – auch von Medikamenten

Die steigende Zahl an älteren Drogenkonsumenten auf der ganzen Welt muss nach Ansicht von UN-Drogenexperten zu einem Umdenken führen. Regierungen schenkten dem Problem kaum Aufmerksamkeit, obwohl es epidemische Ausmaße angenommen habe, kritisierte der Internationale Drogenkontrollrat (INCB) in Wien am Donnerstag.

Der Drogenkonsum im fortgeschrittenen Alter wachse schneller als bei Jüngeren, schrieb das Gremium in seinem jährlichen Trendbericht. Dies hat aus Sicht des INCB mit der Alterung der sogenannten Baby-Boomer-Generation in reichen Ländern zu tun, die zwischen den 1940er- und 1960er-Jahren geboren wurde und häufig mit verbotenen Substanzen aufwuchs. Das Phänomen tritt aber auch anderswo auf.

Studien zu Indien und Nigeria deuten auf einen beträchtlichen Konsum in der Altersgruppe von 45 bis 64 hin. In Nigeria würden Menschen über 60 häufiger Hustensäfte und Beruhigungsmittel für nicht-medizinische Zwecke nehmen als Jüngere, schrieb der INCB.

Laut INCB haben ältere Drogenkonsumenten ein höheres Risiko für Gesundheitsprobleme. Da viele sich nicht trauen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, bleiben sie oft im Verborgenen. Deshalb brauche es bessere Datenerhebungen und maßgeschneiderte Gesundheitskonzepte, sagte INCB-Präsident Cornelis de Joncheere. «Wir müssen das Stigma bekämpfen und wir brauchen eine altersgemäße Gesundheitsversorgung», sagte er vor Journalisten.

Der INCB zeigte sich auch besorgt über die Auswirkung der Pandemie auf die Versorgung mit medizinischen Schmerz- und Narkosemitteln. Manche Länder hätten Exporte beschränkt, um ihre Corona-Patienten in Intensivstationen behandeln zu können, schrieb das Gremium. Das wiederum habe zu Engpässen in anderen Ländern geführt.

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