Corona-Impfung per Pflaster besser als Spritzen |
Theo Dingermann |
01.08.2022 14:00 Uhr |
Erst Ende letzten Jahres berichtete das britische Unternehmen Emergex von ersten klinischen Studien mit einem neuartigen Impfstoffkandidaten zum Schutz vor Covid-19, die gezielt T-Zellen trainieren und mithilfe eines speziellen Pflasters appliziert werden. Über die vielfältigen Möglichkeiten – aber auch über die Limitationen – der HD-Map-Technologie erschien erst kürzlich ein umfassender Review-Artikel in »Pharmaceutics«.
Danach haben Mikronadeln eine Reihe von Vorteilen gegenüber herkömmlichen Immunisierungsmethoden, abgesehen von der Tatsache, dass sie schmerzfrei sind. Vielfach konnte gezeigt werden, dass diese Art des Impfens eine starke Immunreaktion auslöst, weil die 25 bis 1000 µm langen Nadeln die Impfantigene effektiv in der Epidermis und Dermis platzieren, wo diese dann von einer großen Anzahl von Langerhans- und dendritischen Zellen aufgenommen werden.
Die Anordnung der Mikronadeln ähnelt Pflastern und bietet somit den Vorteil, dass meist eine Lagerung in einer Kühlkette nicht erforderlich ist. Zudem lassen sich die Pflaster auch durch den Impfling selbst verabreichen. So scheint die Zukunft von Impfstoffen auf Mikronadelbasis vielversprechend.
Allerdings müssen auch bestimmte Einschränkungen wie möglicherweise eine nicht ausreichende Dosierung, kritische Aspekte der Stabilität und Probleme mit der Sterilität noch geklärt werden, bevor Mikronadeln erfolgreich für die Verabreichung von Impfstoffen eingesetzt werden können.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.