Pharmazeutische Zeitung online
SARS-CoV-2

Challenge-Studie bekommt grünes Licht

Als Challenge Studien bezeichnet man einen Sonderfall der klinischen Testung, in dessen Verlauf Probanden mit einem Virus gezielt infiziert werden. Dieses keineswegs neue, jedoch umstrittene Studiendesign wird aktuell wieder in England diskutiert.
Theo Dingermann
19.02.2021  10:01 Uhr
Challenge-Studie bekommt grünes Licht

Wie das Department for Business, Energy & Industrial Strategy der britischen Regierung in einer Pressemeldung vom 17. Februar mitteilt, wollen britische Forscher in einer kontrollierten klinischen Studie Probanden absichtlich mit dem Coronavirus infizieren. Damit wäre Großbritannien das erste Land der Welt, in dem eine solche Challenge-Studie am Menschen durchgeführt wird. Die Studie war schon im September letzten Jahres angekündigt worden. Jetzt gab die britische Ethikkommission für klinische Studien den Wissenschaftlern grünes Licht.

An der Studie, die in zwei Phasen ablaufen soll und mit 33,6 Millionen Pfund (38,7 Millionen Euro) der britischen Regierung gefördert wird, werden im ersten Teil bis zu 90 Freiwillige zwischen 18 und 30 Jahren teilnehmen. Sie dürfen weder an Covid-19 erkrankt gewesen sein, noch dürfen zum Schutz vor einer Infektion eine Impfung erhalten haben. Die Probanden werden dann »in einer sicheren und kontrollierten Umgebung« mit SARS-CoV-2 infiziert, heißt es in der Mitteilung.

Ziel dieser Studie ist es unter anderem, herauszufinden, wie das Immunsystem auf das Virus reagiert und wie die Infizierten Viruspartikel in die Umgebung abgeben. Zudem soll die minimale infektiöse Dosis für SARS-CoV-2 bei jüngeren Personen ermittelt werden. Dadurch erhoffen sich die Wissenschaftler, das Infektionsgeschehen und die Entwicklung von Covid-19 besser verstehen zu lernen.

Mit diesem Wissen soll dann im zweiten Teil eine kleine Zahl von Freiwilligen, die mit Impfstoffkandidaten vakziniert wurden, die sich in klinischen Studien bereits als sicher erwiesen haben, mit SARS-CoV-2 infiziert werden. Dieser Teil der Studie soll die Basis schaffen, um künftig unter Impfstoffkandidaten die wirksamsten zu identifizieren und deren Entwicklung zu beschleunigen.

Sicherheit hat höchste Priorität

Sowohl seitens der britischen Behörde als auch seitens der Wissenschaftler wird betont, dass die Sicherheit der Probanden höchste Priorität hat. Daher wird in der Studie zunächst das Virus eingesetzt, das seit März 2020 in Großbritannien zirkuliert und sich bei jungen gesunden Erwachsenen als risikoarm erwiesen hat. Die weitaus ansteckendere Variante B.1.1.7, die im Herbst in Südostengland erstmals aufgetreten war, soll in der Studie nicht eingesetzt werden.

Die Probanden werden zudem optimal durch Ärzte und Pfleger betreut. Die Forscher arbeiten sehr eng mit dem Royal Free Hospital und dem North Central London Adult Critical Care Network zusammen, um sicherzustellen, dass durch die Studie die Versorgung anderer Patienten während der Pandemie nicht gefährdet wird. Durchgeführt wird die Studie von einer Partnerschaft zwischen der Vaccines Taskforce der britischen Regierung, dem Imperial College London, dem Royal Free London NHS Foundation Trust und dem branchenführenden klinischen Unternehmen hVIVO, das Pionierarbeit bei viralen Human-Challenge-Modellen geleistet hat.

Der Minister für Wirtschaft, Energie und Industriestrategie, Kwasi Kwarteng, sagte in der Pressemitteilung: »Wissenschaftler auf der ganzen Welt haben unglaubliche Fortschritte beim Verständnis von Covid-19 und bei der Entwicklung wichtiger Impfstoffe zum Schutz vor Infektionen mit dem neuen Coronavirus gemacht.

Obwohl die Fortschritte bei der Impfstoffentwicklung beachtlich waren, wollen wir die besten und effektivsten Impfstoffe für den langfristigen Einsatz zum Schutz der Bevölkerung finden. Diese Studien werden dazu beitragen, das Verständnis zum Einfluss des Virus auf den Menschen weiter zu vertiefen, um die Entwicklung von schützenden Impfstoffen zu beschleunigen.«

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa