CDU-Politiker Brinkhaus besucht Apotheke |
Kreisvertrauensapothekerin Claudia Scherrer, der CDU-Bundestagsabgeordnete Ralph Brinkhaus und Sven Buttler, Vorsitzender der Bezirksgruppe Gütersloh des Apothekerverbands Westfalen-Lippe (v.l.n.r.), diskutierten über die geplante Apothekenreform. / Foto: Isselhorster Apotheke
Das Leben der Zukunft im ländlichen Raum ist Ralph Brinkhaus ein Anliegen, sagt er. Und eine gute Infrastruktur gerade im Gesundheitswesen ebenso. Genau diese Gesundheitsversorgung aber sehen Claudia Scherrer, Kreisvertrauensapothekerin, und Sven Buttler, Bezirksgruppenvorsitzender des Apothekerverbands Westfalen-Lippe (AVWL), im Kreis Gütersloh gefährdet.
Denn die Zahl der Apotheken vor Ort befindet sich in einem immer steiler werdenden Sinkflug. Gab es im Jahr 2014 noch 28 Apotheken, sind es Mitte dieses Jahres nur noch 22. Das ist ein Rückgang um rund 21 Prozent. Um sich über die Ursachen für diese Entwicklung zu informieren und Lösungsansätze zu diskutieren, hat der CDU-Bundestagsabgeordnete Brinkhaus nun Buttlers Apotheke in Gütersloh-Isselhorst besucht und mit den beiden Pharmazeuten diskutiert.
Hauptgrund für die Schließungswelle ist laut dem AVWL die Unterfinanzierung der Apotheken. Deren Vergütung ist staatlich geregelt und seit 20 Jahren nicht mehr nennenswert angepasst worden, wie Sven Buttler bei dem Besuch erläuterte. Die Personalkosten aber seien allein in den vergangenen zehn Jahren um 75 Prozent und die Sachkosten um 40 Prozent gestiegen. 10 Prozent der Apotheken seien mittlerweile defizitär und ein Drittel sei wirtschaftlich gefährdet.
Nun steigen die Tariflöhne erneut. »Unsere Mitarbeiter haben das mehr als verdient – aber wir Inhaber wissen nicht, wie wir diese Beträge gegenfinanzieren sollen«, so Buttler. Ralph Brinkhaus erkennt das Problem – sieht aber auch die leeren Kassen der Krankenversicherungen und des Staates.
Eine Patentlösung für dieses Dilemma hat er nicht, denkt aber, dass der Weg, den der SPD-Bundesgesundheitsminister gehen will, nicht der richtige ist: Karl Lauterbach möchte im Rahmen seiner Apothekenreform Apotheken ohne Apotheker schaffen. Nur noch wenige Stunden pro Woche müsste ein Apotheker persönlich in der Apotheke anwesend sein. Stattdessen werden den Plänen zufolge die Apotheken von pharmazeutisch-technischen Assistenten geführt und der Apotheker nur bei Bedarf per Video zugeschaltet.