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Gütersloh 

CDU-Politiker Brinkhaus besucht Apotheke 

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Ralph Brinkhaus informiert sich in einer Gütersloher Apotheke über die schwierige Lage in der Arzneimittelversorgung und die geplante Apothekenreform. Von den Plänen des Bundesgesundheitsministers hält der Christdemokrat nichts. 
PZ
21.08.2024  16:00 Uhr

Das Leben der Zukunft im ländlichen Raum ist Ralph Brinkhaus ein Anliegen, sagt er. Und eine gute Infrastruktur gerade im Gesundheitswesen ebenso. Genau diese Gesundheitsversorgung aber sehen Claudia Scherrer, Kreisvertrauensapothekerin, und Sven Buttler, Bezirksgruppenvorsitzender des Apothekerverbands Westfalen-Lippe (AVWL), im Kreis Gütersloh gefährdet.

Denn die Zahl der Apotheken vor Ort befindet sich in einem immer steiler werdenden Sinkflug. Gab es im Jahr 2014 noch 28 Apotheken, sind es Mitte dieses Jahres nur noch 22. Das ist ein Rückgang um rund 21 Prozent. Um sich über die Ursachen für diese Entwicklung zu informieren und Lösungsansätze zu diskutieren, hat der CDU-Bundestagsabgeordnete Brinkhaus nun Buttlers Apotheke in Gütersloh-Isselhorst besucht und mit den beiden Pharmazeuten diskutiert.

Unterfinanzierte Apotheken 

Hauptgrund für die Schließungswelle ist laut dem AVWL die Unterfinanzierung der Apotheken. Deren Vergütung ist staatlich geregelt und seit 20 Jahren nicht mehr nennenswert angepasst worden, wie Sven Buttler bei dem Besuch erläuterte. Die Personalkosten aber seien allein in den vergangenen zehn Jahren um 75 Prozent und die Sachkosten um 40 Prozent gestiegen. 10 Prozent der Apotheken seien mittlerweile defizitär und ein Drittel sei wirtschaftlich gefährdet.

Nun steigen die Tariflöhne erneut. »Unsere Mitarbeiter haben das mehr als verdient – aber wir Inhaber wissen nicht, wie wir diese Beträge gegenfinanzieren sollen«, so Buttler. Ralph Brinkhaus erkennt das Problem – sieht aber auch die leeren Kassen der Krankenversicherungen und des Staates.

Eine Patentlösung für dieses Dilemma hat er nicht, denkt aber, dass der Weg, den der SPD-Bundesgesundheitsminister gehen will, nicht der richtige ist: Karl Lauterbach möchte im Rahmen seiner Apothekenreform Apotheken ohne Apotheker schaffen. Nur noch wenige Stunden pro Woche müsste ein Apotheker persönlich in der Apotheke anwesend sein. Stattdessen werden den Plänen zufolge die Apotheken von pharmazeutisch-technischen Assistenten geführt und der Apotheker nur bei Bedarf per Video zugeschaltet. 

Versorgung zweiter Klasse befürchtet 

»Damit allerdings kürzt er Leistungen für die Patienten, gefährdet die Sicherheit der Arzneimitteltherapie und nimmt in Kauf, dass im ländlichen Raum eine Versorgung zweiter Klasse entsteht«, so Claudia Scherrer, Kreisvertrauensapothekerin für den Kreis Gütersloh. Ohne Apotheker gebe es keine Medikationsberatungen mehr, keine Impfungen, keine individuellen Rezepturen, keine sichere Versorgung mit Betäubungsmitteln und im Übrigen auch keine Nacht- und Notdienste, so Scherrer. Apotheken ohne Apotheker lehnt Brinkhaus daher ab, wie er bei dem Besuch deutlich machte.

Apotheken könnten beim Sparen helfen 

Das im Gesundheitssystem vorhandene Geld müsse effektiver eingesetzt werden, fordert der CDU-Politiker, der auch lange Jahre Mitglied des Finanzausschusses im Bundestag war. Dazu könnten die Apotheken auch durchaus ihren Beitrag erbringen, wie Scherrer und Buttler deutlich machten, nämlich Präventionsleistungen. Vorbeugen sei im Gesundheitswesen nicht nur besser als heilen, sondern auch billiger.

Medikationsberatungen, Inhalationsschulungen, Blutdruckchecks und Impfungen sind einige von vielen Vorsorgemaßnahmen, die Apotheken anbieten. »Diese Zusatzleistungen können aber nur wirtschaftlich gesunde Betriebe erbringen, die auch ausreichend Personal haben und bezahlen können«, so Scherrer.

Mit der geplanten Apothekenreform werde sich die wirtschaftliche Situation noch verschärfen, fürchtet Buttler. Denn das Ministerium will das Vergütungssystem umstrukturieren. Buttler warnt: »Dadurch werden weitere Apotheken in Schieflage geraten.«

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