CDU-Politiker Brinkhaus besucht Apotheke |
»Damit allerdings kürzt er Leistungen für die Patienten, gefährdet die Sicherheit der Arzneimitteltherapie und nimmt in Kauf, dass im ländlichen Raum eine Versorgung zweiter Klasse entsteht«, so Claudia Scherrer, Kreisvertrauensapothekerin für den Kreis Gütersloh. Ohne Apotheker gebe es keine Medikationsberatungen mehr, keine Impfungen, keine individuellen Rezepturen, keine sichere Versorgung mit Betäubungsmitteln und im Übrigen auch keine Nacht- und Notdienste, so Scherrer. Apotheken ohne Apotheker lehnt Brinkhaus daher ab, wie er bei dem Besuch deutlich machte.
Das im Gesundheitssystem vorhandene Geld müsse effektiver eingesetzt werden, fordert der CDU-Politiker, der auch lange Jahre Mitglied des Finanzausschusses im Bundestag war. Dazu könnten die Apotheken auch durchaus ihren Beitrag erbringen, wie Scherrer und Buttler deutlich machten, nämlich Präventionsleistungen. Vorbeugen sei im Gesundheitswesen nicht nur besser als heilen, sondern auch billiger.
Medikationsberatungen, Inhalationsschulungen, Blutdruckchecks und Impfungen sind einige von vielen Vorsorgemaßnahmen, die Apotheken anbieten. »Diese Zusatzleistungen können aber nur wirtschaftlich gesunde Betriebe erbringen, die auch ausreichend Personal haben und bezahlen können«, so Scherrer.
Mit der geplanten Apothekenreform werde sich die wirtschaftliche Situation noch verschärfen, fürchtet Buttler. Denn das Ministerium will das Vergütungssystem umstrukturieren. Buttler warnt: »Dadurch werden weitere Apotheken in Schieflage geraten.«