BVDAK fordert neue Notdienststruktur |
Jennifer Evans |
23.02.2023 14:30 Uhr |
Die Nacht- und Notdienste verteilen sich auf immer weniger Vor-Ort-Apotheken. Aus Sicht des BVDAK kann es nicht so weitergehen. / Foto: ABDA
Angesichts des jüngsten Entwurfs aus dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) für ein Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) ist die Stimmung in den Vor-Ort-Apotheken am Tiefpunkt. Der geplante Engpassausgleich für die Offizinen von 50 Cent pro Packung ist nur ein Grund dafür. Ein anderer sind die erneuten Verschärfungen der während der Coronavirus-Pandemie eigentlich bereits gelockerten Abgaberegeln. »Ich habe den Eindruck, dass wir ApothekerInnen mit unseren Teams nur noch lästige Kostenverursacher sind, die ausgequetscht werden können«, kritisierte der BVDAK-Vorsitzende Stefan Hartmann. Ihm zufolge läuft Deutschland mit »Riesenschritten auf englische Verhältnisse zu.« Dort kränkelt das Gesundheitssystem National Health Service (NHS) seit langer Zeit. Die Pandemie hat es in eine Krise gestürzt.
Mit Blick auf die fortwährend sinkenden Apothekenzahlen hält Hartmann es außerdem für dringend erforderlich, die Notdienststruktur »komplett neu und bundesweit EDV-gestützt« aufzustellen. Dabei sieht er die ABDA in der Pflicht. Es könne nicht sein, dass immer weniger Apotheken mehr Notdienste übernehmen müssten, schimpfte er. Turnus-Notdienste mit maximal einem Notdienst pro Monat von 8 Uhr bis 22 Uhr sind in seinen Augen »vollkommen ausreichend«.
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