Bundesregierung lehnt Unterstützung für Vor-Ort-Apotheken ab |
Melanie Höhn |
22.05.2023 14:00 Uhr |
Die ABDA-Präsidentin fügte hinzu: »Beim Deutschen Ärztetag wiederholte Karl Lauterbach seine Aussage, dass man es mit dem Sparwahn im Gesundheitswesen zu weit getrieben habe. Trotzdem will Lauterbach das völlig überregulierte System der Arzneimittel-Rabattverträge größtenteils unverändert beibehalten und hat mit der kürzlich beschlossenen Kürzung des Apothekenhonorars dafür gesorgt, dass die Arzneimittelversorgung vor Ort weiter ausblutet«.
Die Aussagen des Ministers würden vor diesem Hintergrund immer unglaubwürdiger. »Die Apothekerinnen und Apotheker werden daher weiter dafür kämpfen, dass die Bundesregierung endlich zur Einsicht kommt. Am bundesweiten Protesttag, dem 14. Juni, werden wir mit vielen sehr deutlichen Protest-Aktionen aller Orts zeigen, welche Bedeutung die Apotheken für die Bevölkerung haben!«, so Overwiening weiter.
Einziger Lichtblick: Bei den Themen Präqualifizierung und Nullretaxationen wolle die Bundesregierung die vom Bundesrat gewünschte Entbürokratisierung für Apotheken zumindest prüfen. »Die Apothekenteams verbringen mehrere Stunden pro Tag damit, überhaupt noch Arzneimittel für die Patientinnen und Patienten zu beschaffen. Dass sie dann zusätzlich noch durch Bürokratie-Monster wie die Präqualifizierung und existenziell bedrohende Honorar-Streichungen der Krankenkassen belastet werden, ist blanker Hohn. Sowohl das Präqualifizierungsverfahren als auch die Nullretaxationen gehören sofort abgeschafft!«, forderte die ABDA-Präsidentin.
Ob die Forderungen der Apothekerschaft fruchten, wird sich zeigen: In dieser Woche steht der ALBVVG-Gesetzentwurf erstmals auf der Tagesordnung des Parlaments.