Bund will Covid-19-Therapeutika voranbringen |
Cornelia Dölger |
07.01.2021 13:00 Uhr |
Deutliche Fortschritte hat die deutsche und internationale Forschungsgemeinschaft bei Kenntnissen über das Coronavirus, die Infektion oder den Krankheitsverlauf gemacht. Nun gilt es, neue Wirkstoffe gegen Covid-19 klinisch zu prüfen. Der Bund will dabei helfen. / Foto: Getty Images/krisanapong detraphiphat
»Wir müssen leider damit rechnen, dass selbst bei einer hohen Impfrate Menschen weiter an Covid-19 erkranken«, erläuterte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) in einer Mitteilung. Für diese Patienten seien dringend neue Therapieoptionen nötig, die bedarfsgerecht in den unterschiedlichen Stadien des Krankheitsverlaufs eingesetzt werden könnten.
Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie ist neben der Prävention durch Impfungen und Abstands- und Hygieneregeln die Therapie bereits Erkrankter ein wissenschaftliches Dauerthema. In einer frühen Phase setzte man auf bekannte Arzneimittel, die nicht speziell für die Bekämpfung von Covid-19 entwickelt worden waren. Viele Hoffnungen erfüllten sich aber nicht, etwa beim Malaria-Medikament Chloroquin. Nur einzelne Wirkstoffe wurden bis dato für den Einsatz bei Covid-19-Patienten zugelassen, darunter das antiviral wirksame Remdesivir (Veklury®).
Umso dringender sei die Entwicklung passgenauer Wirkstoffe, betonte Karliczek. Deutsche und internationale Wissenschaftler hätten inzwischen deutlich mehr Kenntnisse zu Virus, Krankheit und möglichen Therapieoptionen und völlig neue Wirkstoffe entwickelt. Deren Sicherheit und Wirksamkeit gelte es nun zu prüfen sowie die weitere Produktentwicklung voranzubringen.
Ziel des Förderprogramms, für das sich Unternehmen wie Wissenschaftler bewerben können, sei es, insbesondere die klinische Phase zu stärken. Zum einen betreffe dies spezifische Wirkstoffkandidaten, die sich direkt gegen Sars-CoV-2 richten, aber auch vielversprechende Therapien zur Behandlung von schweren Krankheitsverläufen. Mindestens 50 Millionen Euro nimmt der Bund dafür in die Hand, laut Karliczek soll das Programm bis maximal Ende Dezember 2023 laufen. Förderanträge können demnach bis zum 17. Februar dieses Jahres gestellt werden.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.